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In der großen holzhalle war es angenehm warm nach dem eisigen
Winde auf der Elbe, und voller Menschen war es auch. Der steinerne
Fußboden war so voll Schlamm wie die Straße, obgleich es noch früh
am Morgen war.
Wir setzten uns an einen der langen Tische auf eine Bank, und
Dnkel Hein ließ uns jedem eine große Tasse Fleischsuppe und ein Bund¬
stück geben. Ts war sehr billig und schmeckte sehr gut.
„Das ist 'ne Wohltat, diese Halle," sagte Gnkel, „da können doch
die Leute alle, wenn sie verklamt und hungrig sind, sich 'n büschen auf¬
muntern. Das ist aber auch die einzige Wirtschaft im Freihafen, diese
Halle hier."
„Warum gehen denn die Arbeiter nicht zu Mittag nach Haus?"
fragte ich Dnkel.
„Zu Haus? ach lieber Gott, wo denkst du wohl hin! Für die meisten
wär' das viel zu weit, die wohnen ja ganz draußen, wo die Mieten
'n büschen billiger sind. Und wie viele fremde Arbeiter gibt das hier,
die haben überhaupt bloß 'ne Schlafstelle und weiter gar nichts! Beine
Familie, keine kleine Stube, wo sie sagen können, dies ist nun meine
Stube! heute arbeiten sie in Hamburg, und morgen, wenn sie nichts
zu tun finden, dann müssen sie nach Stettin meinetwegen oder nach Bopen-
hagen oder nach London, daß sie man wieder Brbeit finden. Die sind
da böse dran."
Ich betrachtete die Leute in der Baffeehalle, und bald konnte ich
solche erkennen, die gewiß keine Hamburger waren.
„Guck', da sitzt sogar 'n Beger," sagte Gnkel und zeigte in eine Tcke, „das
möcht' ich nu auch wohl wissen, wie das dem im Hamburger Winter gefällt!"
Wir gingen dann mit Dnkel einen langen Bai entlang, wo der
Wind uns um die Ohren pfiff. Dort waren wenig Leute. Endlich kamen
wir an ein Segelschiff, zu dem eine Planke hinüberführte, hoch in der Luft.
„hier, zu Bapitän Williams," sagte Gnkel.
Wir gingen auf das kleine Schiff, es war ein Norweger Schoner,
sagte Dnkel. Das Deck war voll von weißem Beif. Der Bapitän war
sehr freundlich,' er saß in seiner warmen Babine und rauchte aus seiner
Tonpfeife.
Bapitän Williams sagte uns auf englisch guten Tag, und dann
sprach Gnkel norwegisch mit ihm.
Wir bekamen dort jeder eine schöne Bpfelsine mit Blättern.
„von Malta," sagte Gnkel Hein, „wenn ihr wißt, wo das ist."
„Guck'," sagte Gnkel, als wir wieder über die Laufplanke zurück¬
gingen, „das schöne Schiff da fährt im Sommer regelmäßig nach dem
Bordkap, das ist jetzt 'ne Vergnügungstour."