Gesinnungen und edler Gefühle rc. 183
Herrscher aller Welt! Du schufst der Menschen
zahllos Heer, du hist's, der uns erhält.
. Aus deiner Fülle nehmen wir, was uns erquickt
und nährt und jede Gabe kommt von dir, die Le¬
benskraft gewährt.
Du hast uns väterlich bedacht und uns auch
jetzt erfreut; gelobt sei deine Gilt' und Macht nun
und in Ewigkeit.
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und
seine Güte währet ewiglich! Gelobt sei Gott!
2. Für besondere Lebensalter*
Jesus, der Kinderfreund.
Heil uns! des Vaters Ebenbild, der droben
herrlich thronet, hat hier auf Erden hehr und mild
gewandelt und gewöhnet! Und seine Huld und
Herrlichkeit umhüllt ein schlichtes Pilgerkleid. Er
kam von seines Himmels Höhn, die Erde zu erlö¬
sen, voll Gnad’ und Wahrheit, wunderschön sein
Blick, sein VVort, sein Wesen. —Ein stiller Glanz,
ein himmlisch Licht umfloss sein menschlich An¬
gesicht.
Er ging im Land umher, sein Herz voll Lieb’
und voll Erbarmen, erheiterte den stummen
Schmerz und tröstete die Armen. Er sah die Un¬
schuld freundlich an, und Kindlein durften sich
ihm nahn. Ihm ging, den Säugling in dem Arm,
die Mütterlich’ entgegen; frohlockend hüpft* ein
bunter Schwarm von Kiiidlein an den Wegen; und
Jesus stand und sah in Buh' dem fröhlichen Ge¬
wimmel zu.
Da wies ein Jünger sie zurück, da standen sie
beklommen ; er aber sprach mit mildem Blick: »o
lasst sie zu mir kommen ! Und seid auch ihr den
Kindlein gleich! — denn ihrer ist das Himmelreich!«
Und sieh, die Kindlein säumten nicht und nahten
voll Vertrauen. Er neigete sein Angesicht, sie
freundlich anzuschauen. Hob sie empor auf Arm’
und Knie’ und segnete und herzte sie.
Und wenn er nun von dannen ging, da flössen
manche Thränen, und manches trübe Auge hing an