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150. Das Schwimmen und das spezisische Gewicht der Körper.
A. Berthelt.
Naturlehre für Schulen und zum Selbstunterricht. Leipzig 1874. S 28.
Läßt man in ein mit Wasser gefülltes Trinkglas einen Stein gleiten,
so steigt das Wasser in demselben höher. Dit das Glas bis an
den Rand gefüllt, so läuft eine Menge Wasser heraus. Drückt man
ein Trinkglas mit dunnen Wänden und dünnem Boden, die Offnung
nach oben gekehrt, in ein ganz voll gefülltes Gefäß und gießt dann
das übergelaufene und in' einer untergesetzten Schüssel aufgefangene
Wasser in das Trinkglas, so stellt sich heraus, daß das Glas een
soviel Raum einnimmt als das Wasser, das es verdrängt hat. Das
in der Schüssel übrigbleibende Wasser kommt auf Rechnung des
Bodens und der Wande des Trinkglases.
Ein unter das Wasser getauchter Körper verdrängt ebensoviel
Wasser aus seiner Stelle, als er selbst Raum einnimmt
Wiegt man einen Körper außerhalb des Wassers und dann im
Wasser, indem man ihn an einem Faden im Wasser hängen läßt, so
wiegt er jetzt weniger. Jeder Körper läßt sich im Wasser leichter heben
als außerhalb desfelben Es konmit einent bor als müsfe man ihn,
wenn er das Wasser verläßt, vom Wasser losreißen. Wiegt man das
aus dem vollen Gefäß übergelaufene Wasser, welches der in ihm ge⸗
bogene Körper verdrängt hat, so bemerkt man, daß dessen Gewichts
berluft genau dem Gewichte des verdrängten Wassers gleichkommt, und
S ergibt sich das Gesetz:
Ein Körper wird im Wasser um ebensoviel leichter, als die
Vassermenge wiegt, die er aus ihrem Raune verdrängt hat. Ein
hLörper, der gerade einen Kubikmelen groß ist, verliert im Wasser
000 kg an Gewicht. Wiegt er außerhalb des Wassers 1500 kg, so
biegt er im Wasser gewogen nur 500kg. Die verdrängte Wasser—
lenge ist nämlich von dem übrigen Wasser mit getragen worden; jetzt
sird nun der an ihre Stelle getretene Körper mit derselben Kraft
ttragen.
Ist ein Körper leichter als die Wassermasse, deren Raum er
mninmt, so schwimmt er, sinkt nicht ganz ins Wasser ein. Sobald
nämlich so viel Wasser verdrängt hat, als er selbst schwer ist, wird
pom Wasser getragen. Körper mit geringer Schwere und großem
nfang schwimmen am besten. Daher muß man einem Körper, der
mig tief ins Wasser einsinken soll, eine solche Form geben, daß
viel Raum einnimmt. Schiffe tragen aus diesem Grunde große
sten. Eisen, Kupfer und andere Metalle können schwimmend gemacht
den, wenn man sie zu einer hohlen dünnen Kugel formt. Ein ge⸗
hnliches Stück Eisen schwimmt nicht, weil das Wasser, das es ver
ugt, nur etwa den achten Teil so schwer ist. Schmiedet man aber
EStud Eisen zu einer hohlen Kugel, die über achtmal mehr Raum
nimmt als vorher das Eisen, so verdräugt dasselbe nun auch über