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4. Der Ruhe der Nacht muß die friedliche Ruhe des von
Gott geheiligten siebenten Tages sich zugesellen, an welchem der
Mensch zu Nutz und Frommen seiner Seele und seines Leibes
sich von den Werken seines irdischen Berufes erholen soll. Er
erhebt seine Seele in den feierlichen Andachten der Gemeinde und
des Familienkreises, Gemüt und Leib aber erfrischt er draußen
im Sonnenlicht und im Wiesen- und Waldesgrün. Das stille
Wandern, das harmlose und muntere Plaudern und fröhliche
Scherzen mit den Familienmitgliedern und Freunden stärkt und
verjüngt ihn.
5. Für den fleißigen Arbeiter in der Werkstatt und in der
Fabrik ist aber die nur sonntägliche Bewegung in frischer Luft so
benig ausreichend wie für den geistig Angestrengten, besonders
wenn dieser in schlechter Zimmerluft viel sprechen muß. Da ist
eine tägliche, wenn auch nur kurze Wanderung im Freien um
so meht zu empfehlen, je weniger die Muskeln der Gliedmaßen
und der Brust bei der Arbeit in Anspruch genommen werden.
Bei einem solchen Gange dehnen die Lungen sich aus und
füllen sich mit frischer Lust, und so wird wieder gutgemacht,
was die schlechte Luft des Arbeitsraumes und die mangelhafte
Haltung bein Sitzen und Stehn während des Dienstes zu ver⸗
derben drohten.
6. Die Bewegungsspiele, das Schlittschuhlaufen das Rudern
und Schwimmen und das Turnen dienen ebenfalls in hervorragender
Weise der Kräftigung des ganzen Körpers stärken Muskeln und
Knochen, schaffen den Lungen Raum zur Ausdehnung, fördern die
Hauttätigkeit, steigern die Arbeit des Herzens und den Umlauf
des Blutes, erfrischen die Sinne und beleben die Nerven.
74. dDie Steinkohle.
K. Hofmann und Hermann Wagnor.*
Deutsehe Jugend. Herausg. von J. Lobmeyer. XIII. Leipzig. 1879. 8. 184.
1. Die Steinkohle ist eine unschätzbare Gabe, die uns die
Natur aus ihren wohlgefüllten unterirdischen Vorratskammern
darreicht. Auf welche Weise sind nun die gewaltigen Massen
jenes Stoffes in der Erde entstanden?
2. In den Torfsümpfen Norddeutschlands läßt sich bei der
Gewinnung des Stechtorfes sehr gut die Umwandlung der Torf—
moose und anderer Sumpfpflanzen in braunen und schwarzen Torf
verfolgen, wenn man tief genug gräbt. Die untersten Schichten
in mitunter einer schwarzen Schlammmasse und werden durch
aggermaschinen zutage gefoͤrdert. Solcher Baggertorf, unter