2. Das Kind des Steuermanns.
Karl von Gerok.
Palmblãtter. Neue FPolge. 2. Auflage. Stuttgart. [1878.]) 8. 91.
1. „Die Segel eingezogen, 4. Doch still und unerschrocken
und alle Mann aufs Deckl“ sitzt dort abseits ein Kind,
Der Sturm kommt angeflogen läßt ruhig sich die Locken
aus finsterem Versteck, zerwühlen von dem Wind,
die Wogen wälzen rollend blickt stolz ins Meer vom Decke
sich schon heran mit Macht, als wie von einem Thron,
der Donner regt sich grollend, weiß nichts von Angst und
und Mittag wird zur Nacht. Schrecke —
des Steuermannes Sohn.
2. Doch hinten steht im
Schiffe 5. Ihn fragt der Männer einer:
der Steuermann am Rad Dir macht der Sturm nicht angst,
und lenkt mit Blick und Griffe sag' an, wie kommt es, Kleiner,
des schwanken Kieles Pfad, daß du allein nicht bangst?
weiß klug vorbeizuhalten Da wird von stolzem Feuer
am mörderischen Riff, des Knaben Wange rot:
die Wellen kühn zu spalten, „Mein Vater sitzt am Steuer,
denn ihm gehorcht sein Schiff. drum hat es keine Not!“
3. O braver Seemann, zwinge 6. O starker Kindesglaube!
des Elementes Wut, Verstehst du's, Gotteskind?
o wackres Schifflein, dringe Ob um dein Schifflein schnaube
voran durch Sturm und Flut! der ungestüme Wind,
Viel bange Herzen zagen, der Himmel steht im Feuer,
und mit des Siurms Geräusch die finstre Tiefe droht:
mischt sich der Kinder Klagen, dein Vater sitzt am Steuer,
der Frauen Angstgekreisch. drum hat es keine Not! 166.
3. Mrost.
Iriedrich de la Motte JAouquoͤ.
(E D) Zrauentaschenbuch für das Jahr 1816 von Friedrich de la Motte
Fouqué. Nürnberg. S. 187.
1. Wenn alles eben käme,
wie du gewollt es hast,
und Gott dir gar nichts nähme
und gab' dir keine Last,
wie war's da um dein Sterben,
du Menschenkind, bestellt!
Du mũbtest fast verderben,
so lieb war' dir die Welt.
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