Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

96 
So lang', als schäumen die Wellen dort, 
fischt man und fischt man in diesem Port). 
Und aber nach fünfhundert Jahren 
kam ich desselbigen Wegs gefahren. 
4. Da fand ich einen waldigen Raum — 
und einen Mann in der Siedelei, 
er fällte mit der Axt den Baum; 
ich fragte, wie alt der Wald hier sei. 
Er sprach: Der Wald ist ein ewiger Hort; 
schon ewig wohn' ich an diesem Ort, 
und ewig wachsen die Bäum' hier fort. 
Und aber nach fünfhundert Jahren 
kam ich desselbigen Wegs gefahren. 
5. Da fand ich eine Stadt, und laut 
erschallte der Markt vom Volksgeschrei. 
Ich fragte: Seit wann ist die Stadt erbaut? 
Wohin ist Wald und Meer und Schalmei? 
Sie schrien und hörten nicht mein Wort: 
So ging es ewig an diesem Ort 
und wird so gehen ewig fort. 
Und aber nach fünfhundert 
will ich desselbigen Weges 
Jahren 
fahren. 
77. Karls des sirosssen') Kampf gegen die Sachsen. 
David Mũsler. Gekürzt.) 
Geschichte des deutschen Volles. 5. Aufl. Berlin. 1874. S. a7. 
Die Sachsen waren das einzige deutsche Volk, das noch 
aussser dem Frankenreiche und ohne das Ohristentum in alter 
e ren fortlebte. Die Sachsen waren wilden, freiheits- 
trotzigen Qharakters; von ihren Peinden wurden sie grausam 
und treulos genannt. An den Grenzen waren sie gefährliche 
Räuber und dadureh lästige Störer der Ordnung und des 
Eriedens im Frankenreiche. Es war eine Notwendigkeit für 
Karl, dies Volk zu unterwerfen und zum Christengläuben zu 
bringen. Daher war der Sachsenkrieg seine ergte Unter- 
nehmung und blieb die Hauptarbeit seines Lebens. Schon 772 
machte er von Mainz aus einen siegreichen Zug in ihr Gebiet. 
Er zerstörte einen ihrer festen Sitze, dié Eresburg, im Süden 
des Teutoburger Waldes, und brach ihr Heiligtum, die Irmin- 
sãaule; ja, ex zog bis zur Weser, und soweit er Lam, unterwarfen 
gich die Sachsen und gelobten Dreue. Als Rarl aber in den 
folgenden Jahren den beldzug gegen die Langobarden machte, 
erhoben dié Sachsen sich wieder insgesamt. Vor allem 
antflammte sie ihr Herzog Vidukind, der grossen Einfluss auf 
s Volk übte, und von dessen Kühnheit uünd Schlauheit noch 
Der Port, ein Seehafen. 
Larl d. Ox. geb. 742, gest. 814. (Vergl. Nr. 69 )
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.