Full text: Lesebuch für die Oberklassen der Volksschulen

215. Goldene Tierschutzregeln. 
215. Goldene Lierschutzregeln. 
EFranz Bonn. 
1. Wohl ist das Tier dir untergeben 
Zum Dienste als ein treuer Knecht; 
Doch nimmst du grundlos in das Leben, 
Verletzest du ein heilig Recht. 
2. Denk, wie genügsam und geduldig 
Das Tier stets ist zum Dienst bereit; 
Drum bist Geduld aueh du ihm sebuldig 
Und gute Pflege jederzeit. 
3. Lab nie dié Wahbrbeit dĩr entsehwinden: 
»Wie du, so fühlt den Schmerz das Lierle« 
Denk stets: »Was würde ich empfinden, 
Geschähe wie dem Tiere mirꝰ« 
Quũl nie ein Tier auf steilem Wege 
Durch rohen Schlag und schwere Last; 
Doch sei aueh sorgsam in der Plflege, 
Gib Nahrung ibm und gönn ihm Bast! 
ULPrspar dem Tiere alle Qualen, 
Wenn du's vor Pflug und Wagen spannst; 
Vor Frost und heiben Sonnenstrahlen 
Beschũtze es, s0o gut du kannstl 
3 Es kann das kranke Lier nicht klagen, 
Drum bhilf ihm du zu jeder Prist; 
Und kann's auch nicht »Vergelts Gottl« sagen, 
Glaub dab der Lohn dir sicher ist! 
7. Ists dein Beruf, ein Tier zu töten, 
Volliehe sicher deine Pflicht; 
Denk an des eigenen Todes Nöten 
Und qual das arme Opfer nicht! 
3 Der Vögel Nester sollst du schonen, 
Und bribgt der Winter bittre Not, 
So streue du, es wird sich lohnen, 
Den armen, leben Vöglein Brot! 
9 Der Wurm selbst, der im Staub sich windet, 
Pr sei verschont von deinem Uritt; 
Denn aueh das Cleinste Tier empfindet 
Die sũbe Lust des Lebens mit. 
10. Des LTieres Schutz sei deine Sache; 
Denn wenn es aueh nicht reden kann, 
Ruft das gequalte Vier zur Rache 
Mit sfummem Blick den Himmel an. 
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