Full text: [Schuljahr 8, [Schülerband]] (Schuljahr 8, [Schülerband])

80. Wie die Stadt München ihren Anfang genommen hat. 
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts (1139 — 1179) hatte Bayern 
einen großen Fürsten. Er hieß Heinrich und war aus dem alten 
Stamme der Welfen. Wegen seiner Tapferkeit und seines Mutes 
wurde er „der Löwe“ genannt. Dieser Heinrich war ein gar mäch⸗ 
tiger Herr; denn seine Länder reichten vom Adriatischen Meer bis 
zur Ostsee und vom Rhein bis an die Elbe. Und wirklich, nie mehr 
war Bayern so groß als dazumal. Man muß aber nicht denken, 
daß das Land so zusammenhängend war wie das heutige Bayern 
diesseits des Rheins. Es war zerrissen und zerstückelt in viele Teile 
und auch in diesen lag mitten drin nicht selten wieder eines fremden 
Herrn Ländchen. Das war für die Warenzüge der Kaufleute und 
für jedwelchen andern Reisenden mit Wagen und Fracht keine 
angenehme und bequeme Sache. Denn so oft die Straße durch 
eines andern Herrn Gebiet oder Stadt oder über dessen Brücke 
zog, stand ein Zollhäuschen da und der Zöllner streckte seine Hand 
zum Fensterlein heraus und verlangte für seinen Herrn den Zoll, 
der oft nicht unbedeutend war. 
So hatte auch der Bischof von Freising um seine Stadt herum 
ein Ländchen. An der JIsar zog es sich in einem schmalen Streifen 
am östlichen Ufer bis Föhring herauf. Durch den Ort und über 
die Brücke daselbst führte die Straße von Salzburg her ins Schwä⸗ 
bische hinaus, und da es da draußen an Salz fehlte, so ging ein starker
	        
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