312 Jllyrischer und gallischer Krieg.
Krieg mit ihren Söldnern zu bestehen. Als sie diesen glücklich be¬
endigt hatten und nun Eroberungen in Spanien begannen, nah¬
men ihnen die Römer mitten im Frieden Sardinien (237) und
Corsika (236) weg, und als die Karthager sich deshalb zum Kriege
rüsteten, erklärten dieß die Römer für einen Friedensbruch und zwan¬
gen sie, auf Sardinien zu verzichten und 1200 Talente zu bezahlen.
3. Jllyrischer Krieg.
Ein Krieg mit den Illyriern (230 — 228), deren König
Agron eine die Küsten des adriatischen Meeres beunruhigende See¬
macht geschaffen hatte, zwang dessen Wittwe Teuta zu einem
Frieden, in welchem sie versprechen mußte: nie mehr als zwei,
und zwar unbewaffnete Schiffe über Lissos, eine Gränzstadt
zwischen Macedonien und Jllyrien, hinanssegeln zu lassen, den
Römern einen jährlichen Tribut zu bezahlen und einen Theil
ihres Gebietes an dieselben abzutreten. Corcyra und Apollonia
wurden für frei erklärt und somit für das römische Interesse
gewonnen. So ward nun den Römern auch die Herrschaft über
das adriatische Meer zu Theil, und zugleich erschienen sie durch
diesen Sieg über die Illyrier als die Retter Griechenlands: daher
erhielten sie von nun an Zutritt zu den isthmischen Spielen
und den eleusinischen Geheimnissen, und machten mit Athen
228 einen Freundschaftsbund, der ihnen später als Stützpunkt
diente, sich in die griechischen und macedonischen Angelegen¬
heiten einzumischen.
4. Großer Krieg mit den Galliern.
Auf den illyrischen Krieg folgte der Krieg mit den Gal¬
liern. — In dem Jahre 232 schickten die Römer in einige
Gegenden, welche sie den Sennonen abgenommen hatten, Colo-
nien als Schutzwehr gegen die Gallier. Hierüber erbittert,
rüsteten sich die Bojer und Jnsubrier zum Kriege, und ein
zahlreiches Heer transalpinischer Gallier (Gäsaten) zog ihnen
(226) zu Hülfe. Rvm, von Neuem nicht ohne gerechte Be-
sorgniß vor diesen nördlichen Feinden, rüstete ein Heer, das
auf 5 — 800,000 Mann angegeben wird. Ein kurzer, aber
furchtbarer Krieg brach aus. Er ward von den Römern mit
Menschenopfern eröffnet, den Zorn der Dämonen zu besänftigen.
Aber bei Fäsulä erfochten die Gäsaten einen großen Sieg