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er trifft des Türken Pferd so gut, Draufkam des Wegs'neChristenschar,
er haut ihm ab mit einem Streich die auch zurückgeblieben war;
die beiden Vorderfüß' zugleich. die sahen nun mit gutem Bedacht,
Als er das Tier zu Fall gebracht, was Arbeit unser Held gemacht.
da faßt er erst sein Schwertmit Macht, Von denen hat's der Kaiser vernom⸗
er schwingt es auf des Reiters Kopf, men.
haut durch bis auf den Sattelknopf, Der ließ den Schwaben vor sich kom—
haut auch den Sattel noch zu Stücken men;
und tief noch in des Pferdes Rücken. er sprach: „Sag an, mein Ritter wert,
Zur Rechten sieht man wie zur Linken wer hat dich solche Streich' gelehrt?“
einen halben Türken heruntersinken. Der Held bedacht' sich nicht zu lang:
Da packt die andern kalter Graus; „Die Streiche sind bei uns im
sie fliehen in alle Welt hinaus, Schwang;
und jedem ist's, als würd' ihm mitten sie sind bekannt im ganzen Reiche,
durch Kopf und Leib hindurch- man nennt sie halt nur Schwaben—
geschnitten. streiche.“
Uhland
21. Friedrich Rotbart.
1. Tief im Schoße des Kyff— 7. Alles schweigt, nur hin und
häusers wieder
bei der Ampel rotem Schein fällt ein Tropfen vom Gestein,
sitzt der alte Kaiser Friedrich bis der große Morgen plötzlich
an dem Tisch von Marmorstein. bricht mit Feuersglut herein;
2. Ihn umwallt der Purpur— 8. Bis der Adler stolzen Fluges
mantel, um des Berges Gipfel zieht,
ihn umfängt der Rüstung Pracht; daß vor seines Fittichs Rauschen
doch auf seinen Augenwimpern dort der Rabenschwarm entflieht.
liegt des Schlafes tiefe Nacht. 9. Aber dann wie ferner Donner
3. Vorgesunken ruht das Antlitz, rollt es durch den Berg herauf,
drin sich Ernst und Milde paart; und der Kaiser greift zum Schwerte,
durch den Marmortisch gewachsen und die Ritter wachen auf.
ist sein langer goldner Bart. 10. Laut in seinen Angeln dröhnend
4. Rings wie ehrne Bilder stehen tut sich auf das ehrne Tor;
seine Ritter um ihn her, Barbarossa mit den Seinen
harnischglänzend, schwertumgürtet, steigt im Waffenschmuck empor.
aber tief im Schlaf wie er. 11. Auf dem Helm trägt er die
5. Heinrich auch, der Ofter— Krone
dinger, und den Sieg in seiner Hand;
ist in ihrer stummen Schar, Schwerter blitzen, Harfen klingen,
mit den liederreichen Lippen, wo er schreitet durch das Land.
mit dem blondgelockten Haar. 12. Und dem alten Kaiser beugen
6. Seine Harfe ruht dem Sänger sich die Völker allzugleich,
in der Linken ohne Klang; und aufs neu zu Aachen gründet
doch auf seiner hohen Stirne er das heil'ge Deutsche Reich.
schläft ein künftiger Gesang. Geibel.