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Brücke hinunter, am Ufer entlang, dem Holzscheit ein gutes Stück
voraus, springt dann in den Strom, schwimmt zurück, schräg auf das
Holzstück zu und trifft so genau mit demselben zusammen, als hätt' er
die Meßkunst aus dem ff studiert. Welche Freude leuchtete aus seinen
braunen Augen, als er mir das Apportl in die Hand legtel! Was
sagte mir alles sein freudiges Gebell, mit dem er meine Liebkosung
entgegennahm! Auf das Lob der andern Leute gab er nicht sonder—
lich viel, so schmeichelhaft es auch für uns beide war, daß sich eine
zahlreiche Zuschauermenge auf der Brücke versammelt hatte, die der
Glanzleistung meines Moorle lauten Beifall zollte. Eine der vielen
Beifallsäußerungen aber gefiel mir besonders. Ein stattlicher Herr,
dem Verstand und Wohlwollen aus jedem Zuge sprach, sagte: „Da
heißt es immer: Ein Tier handelt nur nach einem Naturtriebe. Ich
möchte wohl wissen, wie viele Menschen mit solchem Verstand, solcher
überlegung zu Werke gehen wie dieses Hündchen. Hat dieses Tier
doch eine ganze Reihe von Schlußfolgerungen machen müssen, um
seine Aufgabe so glänzend zu lösen. Wahrlich, in der Tierseele liegt
mehr, als unsere Gelehrten sich träumen lassen!“ Tierschutzkalender.
Fleiß, Ordnungsliebe und Sparsamkeit.
59. Vom Lernen.
Man hält es öfter für verkehrt, wenn man mehr lernt, als man
meint, daß man in Zukunft brauchen werde, und die meisten Menschen
wollen eben nur so viel lernen, als sie glauben, daß sie künftig nötig
haben. Wenn aber einer nicht mehr Rettichkörner stecken wollte,
als er künftig Rettiche bekommen will, so würde es ihm fehlen,
indem nicht alles gerät, was man säet. So geht es auch bei dem
Lernen; es bleibt nicht alles, was man lernt. Daher muß man so viel
in seiner Jugend lernen, daß auch etwas davongehen kann. Zudem
kann man nicht wissen, was man in Zukunft gerade brauchen werde.
Man wird auch keinen vernünftigen Menschen klagen hören, daß er
zu viel gelernt habe, sondern vielmehr, daß es ihn reue, nicht mehr
gelernt zu haben. Bettelleute haben zu ihrer Haushaltung nicht viel
nötig; wenn man aber eine rechte Haushaltung führen will, so wird
vieles dazu erfordert. Wenn man ein unnützer Mensch werden will,
fo braucht man nicht viel zu lernen. Wenn man aber recht brauchbar