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61. Roland Schildtrũger. 
Der König Rarl sals einst zu Tisch in Felsen noch Gebegen. 
zu Aachen mit den Fürsten; Zur Mttagsstund' am vierten Tag 
man stellte Wildbrät auf und Fisch, der Herzog Mlon seblafen lag 
und liess auch keinen dürsten; in einer Eiche Schatten. 
viel Goldgeschirr von klarem Schein, Roland sah in der Perne bald 
manch rothen, grünen PEdelstein ein Blitzen und ein Leuchten, 
sah man im Saale leuehten. davon die Strahlen in dem Mald 
Da sprach Herr Rarl, der starke die Hirseh' und Reh aufscheuehten: 
Held: er sah, es kam von einem Schild; 
„Was soll der eitle Schimmer? den trug ein Riese gross und wild, 
Das beste Kleinod dieser Welt, vom Berge niedersteigend. 
das fehlet uns noch immer. Roland gedacht' im Herzen sein: 
Dies Kleinod, hell wie Sonnenschein, Mas ist das für ein Schrecken! 
ein Riese trägt's im Schilde sein Soll ieh den lieben Vater mein 
tief ĩim Ardennerwalde.“ im besten Schlaf erwecken? 
Graf Richard, Przbischof Turpin, Es wachet ja sein gutes Pferd, 
Herr Heimon, Naims von Baiern, es wacht sein Speer, sein Schild und 
Millon von Anglant, Graf Garin, Schwert, 
die wollten da nicht feiern: es wacht Roland, der junge. 
sie haben Stahlgewand begehrt, Roland das Schwert zur Seite band, 
und hiessen satteln ihre Pferd, Herrn Mlons starkes Waffen; 
zu reiten nach dem Riesen. die Lanze nahm er in die Hand, 
Jung Roland, Sohn des Milon, und that den Schild aufraffen; 
sprach: Herrn Mlons Ross bestieg er dann, 
„Lieb Vater, hört! ieh bitte: und ritt ganz sachte dureh den Tann, 
vermeint Ihr mieh zu jung und den Vater nieht zu wecken. 
gehwach, Und als er kam zur Pelsenwand, 
dass ieh mit Riesen stritte, da sprach der Ries' mit Lachen: 
doch bin ieh nicht zu vinzig mehr, „VWas vill doeh dieser kleine Fant 
Euch nachzutragen Euern Speer auf solchem Rosse machen? 
sammt Eurem guten Schilde.“ Sein Schwert ist zwier so lang als er, 
Die sechs Genossen ritten bald vom Rosse zieht ĩhn sehier der Speer, 
vereint paeh den Ardennen; der Scbild will ihn erdrüeken.“ 
doch als sie kKamen in den Wald, Jung Roland rièf: „Moblauf zum 
da thaten gie gieh trennen. Streit! 
Roland ritt hinter'm Vater her: dieh reuet noch dein Necken. 
wie vohl ihm war, des Helden Speer, Hab' ieh die Tartsche lang und breit, 
des Helden Schild zu tragen! kann sie mieh besser decken; 
Bei Sonnenschein und Mondenlieht ein kleiner Mann, ein großses Pferd, 
streiften die kühnen Degen; ein kurzer Arm, ein langes Schwert, 
doeh fanden sie den Riesen niehbt muss eins dem andern helfen.“
	        
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