Karl als Regent.
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hießen wansus, daher mansi ingenui und serviles; boba, Hube, war
ein vermessenes und eingehegtes Gut von 40 Juch.). Diech Güter
verwaltete er wie ein weiser Hausvater; der Mann, welcher über halb
Europa herrschte und so verschiedenen Volksftämmen Gesetze gab, führte
zugleich die genaueste Rechnung über den Ertrag seiner eigenen Aecker,
Wiesen und Ställe. Die kaiserlichen Höfe waren eigentliche Muster-
wirthschaften für die Nachbarn. Am Rheine ließ er Neben von edler
Art anpflanzen, auf seinen Gütern Obstbäume und verschiedene Gemüse;
er gab Vorschriften, wie die Bauern ihre Gärten anlegen jollten, und
zählte die Gewächse namentlich auf, welche hineingehören. Die Ver¬
besserung des Landbaues lag ihm sehr am Herzen, und er ertheilte auch
darin Vorschriften und guten Rath.
Karl als Pfleger höherer Bildung.
Am ehrwürdigsten aber erscheint uns Karl d. Gr., wenn wir die
Sorgfalt betrachten, mit welcher er unablässig bemüht war, christliche
■ Büdung und geistiges Leben in seinem Volke zu pflanzen. Er selbst
hatte in seiner Jugend keinen eigentlichen Unterricht erhalten; er lernte
aber noch in seinem Mannesalter schreiben; die lateinische Sprache war
ihm so geläufig als seine Muttersprache, griechisch sprach er zwar nicht,
verstand es aber. An seinem Hofe hatte er gelehrte Männer versammelt,
z. B. den Angelsachsen Alkuin, Angilbert, Einhard, der Karls Leben
beschrieben hat, Peter von Pisa, Paul Warnefried, Adalhard, Nachkommen
Karl Martells, Theodulf, Hilduin, Riculf u. a. In dieser Gesellschaft
(Akademie) führte jeder einen besonderen Namen; Angilbert hieß z. B.
Homer, Riculf Damötas, Einhard Kalliopius, Adalhard Augustin, Theo-
d^lf Pindar, Karl selbst König David. Er belohnte diese Gelehrten,
die zugleich seine Räthe waren, mit vielen Abteien, d. h. mit deren
Einkommen.
Karl ehrte und liebte die deutsche Sprache; er benannte die Namen
der Monate deutsch, wie wir sie noch zum Theil nennen, ebenso die
Winde; er sammelte die alten Heldenlieder, an denen er seine Freude
hatte, ja er soll sogar an ein deutsche Grammatik gedacht haben. Dies
beweist seine kerndeutsche Natur; denn die Schriftsprache war damals
die lateinische, die Gelehrten verachteten fast durchgängig die deutsche
Sprache und hielten sie für untauglich zum Schriftgebrauche.
Die Kirche unterstützte er mit treuem Eifer. Den Versammlungen
der Bischöfe wohnte er bei, so oft es nur anging, veranlaßte manche
heilsame Verordnung, und war der Mann, ihr Geltung zu verschaffen^
wenn die kirchliche Autorität nicht geachtet wurde. Er stellte den Me¬
tropolitanverband im ganzen Reiche wieder her (24 Metropolen), ebenso
stiftete er viele Bisthümer und begabte diese sowie auch Klöster und