es weiden Kuh und Bärin dann gemeinsam,
und ĩhre Jungen liegen bei einander;
die Löwen fressen Stroh gleieh wie die Rinder;
es spielt der Saugling an der Kluft der Natter,
und nach des Drachens Kamm streckt er sein Händchen.
Dann herrscht nicht Erevel, nieht Verbrechen
auf Zion, meinem heil'gen Berge;
denn voll des Herrn Erkenntnits ist das Land,
gleieh wie das Meer voll Wasserfluten.
Und zu der Zeit geschieht's: „lsais Spross,
der als Panier der Völker aufgerichtet:
die Heiden werden nach ihm fragen.
und seine Wohnung ist dann Herrlichkeit.“
21. Ninives Untergang und Babylons Blüͤtezeit unter
Nebukadnezar.
Mit den lebhaftesten Farben schildern uns die Propheten der Juden die
Pracht und die Herrlichkeit, den Uebermuth, die unwiderstehliche Kraft der
alten Assyrier: „Siehe,“ sagt Jesaias, „eilend und schnell kommen sie daher.
Und ist keiner unter ihnen müde oder schwach, keiner schlummert noch schläft,
keinem geht der Gürtel auf von seinen Lenden, und keinem zerreißt ein
Schuhriemen. Ihre Pfeile sind scharf und alle ihre Bogen gespannt. Ihrer
Rosse Hufe sind wie Felsen geachtet, und ihre Wagenräder wie ein Sturm—
wind. Sie brüllen wie Löwen; sie werden brausen, und den Raub erhaschen
und davonbringen, daß niemand erretten wird Diese Schilderung ist nicht
übertrieben, ihr entsprach der Erfolg. Das Reich Israel erlag der Gewalt
der Assyrier, die Hauptstadt ging in Flammen auf, und das ganze Volk wurde
von hinnen geführt.
Aber auch die Herrlichkeit der Assyrier hatte ein Ende. Der Prophet
Zephanja sagt: „Und Er wird seine Hand strecken über Mitternacht, und
Assur umbringen. Ninive wird er öde machen, dürre wie eine Wüste; daß
darinnen sich lagern werden allerlei Thiere; denn die Cedernbretter sollen
abgerissen werden. Das ist die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte, und
sprach in ihrem Herzen: Ich bin's, und keine mehr! Wie ist sie so wüste
geworden, daß die Thiere darinnen wohnen! Und wer vorüben gehet, pfeifet
sie an, und klappet mit der Hand über sie.“ Der Schlag, durch welchen das
gewaltige Reich zertrümmert wurde, kam von den Medern, welche, früher
gleichfalls den Assyriern unterworfen, in ihrem Bergland sich doch wieder
dem Joche entzogen hatten, und unter einheimischen Fürsten erstarkten.
Waxares gelang es, das assyrische Heer zu besiegen, doch wurde seine Unter—
nehmung gegen Ninive unterbrochen durch den Einfall eines neuen, für beide
Theile gleich furchtbaren Feindes, der Scythen. Entsetzlich hausten diese rasch