D. Heimat und Fremde.
1. Bilder aus der Heimat.
167. Aultersprache.
1 Muttersprache, Mutterlaut, 3. Sprache, schön und wunderbar,
wie so wonnesam, so traut! ach, wie klingest du so klar!
Erstes Wort, das mir erschallet, Will noch tiefer mich vertiefen
süßes, erstes Liebeswort, in den Reichtum, in die Pracht;
erster Ton, den ich gelallet, ist mir's doch, als ob mich riefen
klingest ewig in mir fort! Väter aus des Grabes Nacht.
2. Ach, wie trüb' ist meinem Siun, 4. Klinge, klinge fort und fort,
wenn ich in der Fremde bin, Heldensprache, Liebeswort!
wenn ich fremde Zungen üben, Steig empor aus tiefen Grüften,
fremde Worte brauchen muß, längst verschollnes altes Lied!
die ich nimmermehr kann lieben, Leb' aufs neu in heil'gen Schriften,
die nicht klingen als ein Gruß. daß dir jedes Herz erglüht!
5. überall weht Gottes Hauch,
heilig ist wohl mancher Brauch;
aber soll ich beten, danken,
geb' ich meine Liebe kund,
meine seligsten Gedanken,
sprech' ich wie der Mutter Mund.
168. Mein vaterland.
1. Treue Liebe bis zum Grabe 2. In der Freude wie im Leide
schwör' ich dir mit Herz und Hand. xuf' ich's Freund' und Feinden zu:
Was ich bin und was ich habe, „Ewig sind vereint wir beide,
dank' ich dir, mein Vatexland. und mein Trost, mein Glück bist du!“
Uicht in Worten nur und Liedern Treue Liebe bis zum Grabe
ist mein Herz zum Dank bereit; schwör' ich dir mit Herz und Hand.
mit der Tat will ich's exwidern Was ich bin und was ich habe,
dir in Uot, in Kampf und Streit. dank' ich dir, mein Vaterland.
HQoffmann von Fallersleben.