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Afrika,
an der Spitze des Busens von Biäfra, im prächtigen Kamerun-Gebirge,
einer Gruppe erloschener Vulkane, mit 4000 m gipfelt. Die w. Abdachung
Jnner-Afrikas ist viel breiter als die ö., darum erzeugt sie zahlreiche
große Flüsse, unter denen der mächtige Kongo eine bequeme Einfahrt
bis an die Küstenstufe gestattet.
_ Hauptgegenstände der Ausfuhr sind das Elfenbein des Seengebietes, Speiseöl
liefernde Erdnüsse, Palmöl, das ans den Nüssen der Ölpalme gepreßt und
zn^ Seife und Kerzen verarbeitet wird, Kautschuk und Kaffee. Die überwiegende
Pflanzenform ist aber doch die heißfeuchte Gras-Savanne. — Die tiefschwarzen,
kräftig gebauten Negerftiimme nähren sich von Durra-Korn, Wurzelknollen des
Aams und des Maniok (Kassave) und Palmwein. Die Wohnung heißt Tembei.
a) Deutsch-Südwest-Afrika, vom Oränje bis zum Kuuene, unterbrochen
dnrch die britische Walfischbai. Weiteres s. S. 286.
b) Die Portugiesen besitzen Bengnella ftengwela^ und Angola, s. der
Kongo-Mündnng. j /
c) Im Kongobecken der Kongostaat, der mit einem schmalen Flaschenhalse am
Unterlaufe des Stromes das Meer erreicht nnd im O. an den Tanganyika und
Deutsch-Ost-Afrika stößt. S. Figur 54, S. 89. Sein Einfluß dringt allmählich vom
Tale des Hanptflusses in die der Nebenflüsse vor. Oberhaupt der König derBelgier.
ä) Französisch-Kongo, das Dreieck zwischen dem r. Kongo-Ufer und dem
Meere.
e) Das spanische Gebiet des Rio Muni, so groß wie Bayern.
f) Das deutsche Kamerun-Gebiet, vom Flusse Campo bis zum Rio del Rey
(d. i. Königsfluß. fpr. rei'). Weiteres s. S. 284 f.
B. Word- oder Höer-Guinea.
Vom morastigen Nigir-Delta bis zum Kap Sierra-Leöne^, mit
fast überall flacher, versandeter Küste, deren Flußmündungen meistens
durch Sandbänke verstopft sind und deren heißfeuchtes Klima für Ans-
länder besonders mörderisch ist, während die höheren Stufen als gesunder
gelten. Eine wasserscheidende Kette gegen den Nigir, das vielgenannte
Kong, d. h. Gebirge, ist - in der vermuteten Ausdehnung wenigstens —
nicht vorhanden.
Die Bewohner, echte Neger, mit dem spitzen Gesichtswinkel, den
schrägen Schneidezähnen und dem üblen Gerüche, zerfallen in zahllose
Stämme und Staaten.
Veraltet sind die Namen der 5 Küstenabschnitte: Sklaven-, Gold-, Elsen-
bein, Pfeffer- und Sierra Leone-Küste, richtiger ist der allgemeinere', die
Ölküste, wie auch die Müuduugsarme des Nigirs die..Ölflüfse heißen, denn
höchst einträglich ist hier die Ausfuhr des Palmöls. Über die Besitzverhältnisse
f. S. 101 unter D.
C. Senegambien.
Den kapverdischen Inseln gegenüber steigt das Stufenland des Sene-
gal und des Gambia nach dein Berglande am oberen Nigir hinauf,
1 S. Bilderanhang S. 350.
2 D. h. Löwengebirge. Die Entstehung des Namens ist rätselhaft, denn Löwen
gab es hier nie, und die Erklärung durch das Brüllen der Brandung oder des Donners
befriedigt nicht.