19. Der ehrliche Knabe.
2
Gott; seid fröhlich und vergeßt in eurem Leben nie—
mals den schönen Spruch:
Vertrau auf Gott und laß ihn walten;
er wird dich wunderbar erhalten.
2
2
Aus dem Himmel ferne, wo die Englein sind,
sieht doch Gott so gerne her auf jedes Kind;
höret seine Bitte treu bei Tag und Nacht,
nimmt's bei jedem Schritte väterlich in acht;
gibt mit Vaterhänden ihm sein täglich Brot,
hilft an allen Enden ihm aus Augst und Not.
Sagt's den Kindern allen, daß ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen, der sie nie vergißt. Wilhelm Hey.
19. Der ehrliche Knabe.
Thomas Scherr.
Arnold fand auf der Straße ein Messer. Er
besah dasselbe und freute sich darüber; denn das
Messer hatte zwei Klingen und ein schönes Heft.
Er ging beiseits und schnitt sich eine Rute aus der
Hecke. Da kam ein Mann, der sah den Knaben
nicht; er blickte auf den Boden, als ob er etwas
suche. Der Knabe aber sah den Mann und dachte:
Der hat wohl das Messer verloren. — Und er ging
zum Manne und fragte, was er suche. Ein Messer
mit zwei Klingen in einem weißen Heft, sprach der
Mann. Da griff Arnold in die Tasche und gab
dem Manne das Messer, das er gefunden hatte.
Er dachte daran, daß wir niemals etwas nehmen
oder behalten dürfen, was andern gehört.