Full text: [Oberstufe, [Schülerband]] (Oberstufe, [Schülerband])

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37. Der Herbst. 
Schon steigt der Herbst frisch von den Bergen nieder, 
Und wie er waͤndert durch den grünen Wald, 
Gefällt's ihm nicht, daß überall das Laub 
Dieselbe Farbe hat; er sagt: „Viel hübscher 
Ist's rot und gelb, das sieht sich lustig an.“ 
So spricht er, und gleich färbt der Wald sich bunt. 
Und wie der Herbst drauf durch den Garten geht 
Und durch den Weinberg, spricht er: „Was ist das? 
Der Sommer that so groß mit seiner Hitze, 
Und Wein und Obst hat er nicht reif gemacht? 
Schon gut, so zeig' ich, daß ich's auch versteh'!“ 
Und kaum gesagt, so haucht er Wein und Obst 
Mit seinem Atem an, und — siehe da! — 
Die Äpfel und die Pflaumen und die Trauben, 
Zusehends reifen sie voll Duft und Saft. 
Drauf kommt der Herbst zur Stadt und sieht die Knaben 
In ihrer Schule sitzen voller Fleiß. 
Da ruft er ihnen zu: „Grüß' Gott, ihr Buben! 
Heut ist Sankt Michaelis Tag, da giebt 
Es lange Ferien. Kommt zu mir aufs Land, 
Ich hab' dem Wald sein Laub schön bunt geblasen, 
Ich hab' dem Apfel rot gefärbt die Backen, 
Ich will euch klar und blank die Augen wehen, 
Und eure Backen will ich tüchtig bräunen, 
Wie sich's für Jungen schickt. Versteht ihr mich?“ — 
So spricht der Herbst, und jubelnd ziehn die Knaben 
Auf seinen Ruf durch Berg und Wald und Feld 
Und kehren heim mit neuer Lust zur Arbeit. Reinick. 
38. Im Herbhste. 
1. Schon ins Land der Pyramiden Ganz in Duft und Dämmerungen 
33 ne übers Meer; Will die schöne Welt vergehn. 
allensug in ns gelchirden 4. Und noch einmal bricht die Sonne 
Auch die Lerche singt nicht mehr. Unnsnlsann h den dun 
2. Seufzend in geheimer Klage Und ein Strahl der alten Wonne 
Streift der Wind das letzte Grün, Rieselt über Thal und Kluft. 
Und die süßen Sommertage, 
n 5. Und es leuchten Wald und Heide, 
suh sie Aud dahin dabint Daß man sicher glauben mag: 
3. Nebel hat den Wald verschlungen, Hinter allem Winterleide 
Der dein stilles Glück gesehn; Liegt ein ferner Frühlingstag. 
Storm. 
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