22 4 g⸗
Gott der Herr hatte einst im Paradiese zwei Bäume gepflanzt, den
Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses und den Baum des Lebens,
und von dem ersten gesagt: „Esset nicht davon!“ Aber Eva schaute an,
daß von dem Baume gut zu essen wäre, und lieblich anzusehen, daß es ein
lustiger Baum wäre, weil er klug machte. Und da sie aß, brachte sie den
Tod über sich und ihre Kinder und ward samt ihrem Manne aus dem
Paradiese geftoßen. Von dem Baume des Lebens aber mitten im Garten
durften beide nicht essen. Der Christbaum mit seinen grünen Nadeln soll
uns an den Baum des Lebens erinnern, der nun der Menschheit geschenkt ist.
Er deutet auf den, der Mensch wurde, da die Zeit erfüllet war, und von
dem Johannes zeuget: „In ihm war das Leben.“ Er kam in eine Welt,
welche im Tode lag, wie die Erde zur Winterzeit. Grün ist die Farbe
der Hoffnung. Wenn du den grünen Christbaum ansiehst, so sollst du
fröhlich in Hoffnung sein, da du dich rühmen darfst der zukünftigen Herr—
lichkeit, welche an uns geoffenbart werden soll.
Von dem Christbaume strahlen Lichter hinaus in das Dunkel der
Nacht. Das soll dich erinnern an das Wort des Propheten Jesaja: „Das
Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht, und über die da
wohnen im finstern Lande, scheinet es hell.“ Du sollst an den denken, der
von sich sprach: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der
wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Die Geschenke aber, die Vater und Mutter unter den Christbaum
legen, sollen dich erinnern an die Liebe Gottes, von der geschrieben stehet:
„Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab,
auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das
ewige Leben haben.“ Ahlfeld.
56. Die schöne Blume.
1. Es blüht eine schöne Blume Die Bäch' und Seeen erglänzen
In einem weiten Land; Im klaren Mondenschein;
Die ist so selig geschaffen Am Himmel sind unsere Hütten,
Und wenigen bekannt. Drin leuchten Sternelein.
Ihr Duft erfüllet die Thale, e ken
Ihr Glanz erleuchtet den Wald, rhoaen
Und wo ein Kranler sie siehet, Der Slein sand uber dem Hause,
Die Krankheit entweichet bald. Drin lag die suße Blum
2. Wo kommt im Morgenwinde Wenn ich zwei Augen erblicke,
Die blitzende Sonne her? Die funkeln hin und her,
Was glüht am kühlen Abend So wünsch' ich, daß im Herzen
Auf Bergen, an Wolken, im Meer? Dies süße Blümlein wär'. Runge.
57. Der Ruhetag.
Als die Kinder Israel zurückgekehrt waren aus dem Lande der Ver—
.4 in das Land der Verheißung, da lebte an den Grenzen des
.WMesopotamien ein Israelit, Namens Boni, ein Levit und weiser
Mann samt Weib und Kindern.