Quellensätze.
1) Aus einem Gedicht von Eulogius Schneider auf die Zerstörung
der Bastille*).
Dort lieget sie im Schutte, die Bastille,
Der Schrecken einer Nation.
Dort lieget sie! Die fürchterliche Stille
Durchbricht nicht mehr des Jammers Ton. . , .
Nicht serner wird lebendig hier begraben
Der Weise, der die Wahrheit schrieb,
Der nie bestochen von des Fürsten Gaben
Und taub bei seiner Drohung blieb. . . .
Gefallen ist des Despotismus Kette,
Beglücktes Volk, von deiner Hand.
Des Fürsten Thron ward dir zur Freiheitsstätte,
Das Königreich zum Vaterland.
Kein Federzug, kein: „Dies ist unser 2Bille" **),
Entscheidet mehr des Bürgers Los.
Dort lieget sie im Schutte, die Bastille:
Ein freier Mann ist der Franzos!
2) Aus einer Aufzeichnung Schillers aus dem Jahre 1801.
Ewige Schmach dem deutschen Sohne, der die angeborne Krone von sich wirft
und sich beugt vor einem fremden Götzen, der der Briten toten Schätzen huldigt und
des Franken Glanz!
Wie der Deutsche in der Mitte von Europas Völkern sich befindet, so ist er der
Kern der Menschheit; jene sind die Blüte und das Blatt.
Jedes Volk hat seinen Tag in der Geschichte; doch der Tag der Deutschen ist
die Ernte der ganzen Zeit.
Das köstliche Gut der deutschen Sprache, die alles ausdrückt, das Tiefste wie
das Flüchtigste, den Geist und die Seele.
Finster zwar und grau vor Jahren, aus den Zeiten der Barbaren stammt der
Deutschen altes Reich. Doch lebendige Blumen grünen über gotischen Ruinen.
Schwere Ketten drückten alle Völker aus dem Erdenballe, als der Deutsche sie zerbrach.
Darf der Deutsche in diesem Augenblick, wo er ruhmlos aus einem tränen-
vollen Kriege geht, darf er sich fühlen? Darf er sich seines Namens rühmen und
freuen? Ja, er darf's. Er geht unglücklich aus dem Kampfe, aber das, was
seinen Wert ausmacht, hat er nicht verloren. Deutsches Reich und deutsche Nation
sind zweierlei Dinge. Mitten unter den Ruinen einer alten, barbarischen Verfassung
bildet sich das Lebendige aus.
3) Steins „politisches Testament"***) (etwas gekürzt). Umstände, deren
Darstellung es nicht bedarf, forderten meinen Austritt aus dem Dienste des Staates,
für den ich lebe und für den ich leben werde.
*) Nach W. Faber. Eulogius Schneider.
**) „Car tel est notre plaisir", war die Schlußformel der königlichen Erlasse.
***) 3 und 4 nach Pertz, Leben des Ministers Freiherrn vom Stein.