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Erstes Kap. Geschichte der Perser. 
Laute verhallt. Denn offenbar trägt, was spätere mittel-asiatische Schrift- 
sleller, wie Moses von Chorene, Ferdusi, Mirkond und Konbe¬ 
mir, von dem alten Perserreich erzählen, den Stempel der Ungereimtheit 
und Dichtung. Wir wüßten so viel als nichts von ihm, wenn nicht Juden 
und Griechen, beide vermöge ihrer Nationalverhältnisse allerdings zu glaub¬ 
würdigen Führern geeignet, uns einige Nachrichten darüber erhalten hätten 
Aber diese Nachrichten sind leider unter einander verschieden und zum Theil 
widersprechend. Was Nehemias und Esra und der Verfasser des Buches 
Esther erzählen, weicht sehr von den Berichten der Griechen ab, und unter 
diesen selbst kömmt Keiner mit dem Anderen überein. 
A e sch y l o s (als Verfasser des historischen Drama's „die Perser"), einer 
der marathon'schen Streiter, der vielgereiste Herodot, Ktesias, Leibarzt 
des persischen Königs Artaxerxes, Kenophon, Anführer beim hochberühm¬ 
ten Rückzug der Zehntausende, Arrian endlich, der aus den Schriften von 
Alexander'sN.Begleitern seine Nachrichten zog, weichen vielfältig von ein¬ 
ander ab, und fegen hiedurch, da sie insgesammt ihren persönlichen Eigen¬ 
schaften und ihrem Standpunkte nach unser Zutrauen rechtfertigen, die Kritik 
in nicht geringe Verlegenheit. Wenn wir jedoch über kleinere Verschieden¬ 
heiten in Namen und Zeitbestimmung hinausgehen, das, was eigentlich histo¬ 
risch ist, von jenem, was seinem Ton und Zwecke nach als Dichtung erscheint, 
sorgfältig absondern, hiebei die Analogie der Geschichte oder sonst bewährte 
Fakten zu Hilfe nehmen, und mehr nach einer allgemeinen Darstellung des Cha¬ 
rakters, des Zustandes und der Verhältnisse des Pcrserreichcs, als nach einer ängst¬ 
lichen Genauigkeit des Details begierig sind; so mögen wir, aller gerügten Mängel 
der Quellen ungeachtet, nicht ohne Befriedigung bleiben. Hauptsührer muß 
uns — |o weit er reicht — Herodot seyn. Ktesias würde ihm mit vol¬ 
lem Recht zur Seite stehen, wenn nicht seine aus den Neichsannalen geschöpf¬ 
ten 23 Bücher persischer Geschichte bis auf wenige von Photius erhaltene 
Fragmente verloren wären. Xenophon und Arrian, auch Diodor und 
Justin mögen zur Ergänzung, bisweilen zur Berichtigung Hcrodot's, die 
jüdischen Schriftsteller aber zur Darstellung des Verhältnisses der Perser gegen 
die Juden dienen. 
§. 2. Das Land. 
-citiicf) an den schönen Gefilden von Snsiana (mit Elimais) erhebt sich 
in Süden vom persischen Meerbusen, in Osten von Carmanien, in Norden
	        
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