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ist, im Gemüthe des Schülers zur Anschauung sich gestalten;
aber um diese bei der Wiederholung wiedererwecken und fest-
halten zu können, soll der noch ungeübte und oft schwerfällige
Schüler durch sein Lehrbuch in Stand gesetzt werden. Gern
wird eher zu Viel und zu Vielerlei als zu Wenig beim
historischen Unterrichte gegeben, der dann durch das Massenhafte
mehr abschreckt und verwirrt, als anzieht und belehrt. Durch
Auswahl des Wesentlichsten und durch die gehörige Kunst der
Mittheilung eine klare, lichtvolle Gesammtanschauung
über den Entwickelungsgang der Menschheit im Ge-
müthe des Schülers zu begründen, und dadurch Liebe wie Be-
sähigung für weiteres historisches Studium zu wecken, ist, wie ich
glaube, Hauptzweck des Geschichtsunterrichtes auf Schulen. Hiezu
ist auch sehr zu empfehlen, vor jedem geschichtlichen Cursus,
z. B. bei der griechischen und römischen oder mittlem Geschichte
jedesmal wieder eine übersichtliche Wiederholung der wesentlichen
Thatsachen der allgemeinen Geschichte vorzunehmen, was in
einigen Stunden geschehen, und wobei der erste Theil meines
Lehrbuches als Leitfaden dienen kann. Zu diesem Zwecke füge
ich jenem zugleich gedrängte synchronistische Uebersichtstabellen
bei, welche auf Pappe aufgezogen und im Zimmer des Schülers
zur öftern Anschauung aufgehängt werden können.
Möge mein Büchlein eine so gute Aufnahme finden, als es
gemeint ist, und der Segen des Herrn mit ihm sein, daß auch
aus ihm sein höheres Walten möge erkannt werden!
Fr ei bürg, am 1. Juli 1835.
Der Verfasser.