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hedeutende Bäche in einer Länge von ekwa 10 kin durch das hanno⸗
Land von Lüneburg bis Celle erstreckt Zwei Drittel alles
Bodens ist hier mit enn bewachsen oder bildet Moor⸗ und
Bruchland. Von der Elbe aus führt durch die Heide außer der Eisen—
bahn eine Landstraße nach Hannover, und wenn diese schon einsam und
ode ist, so sind es die Nebenwege noch mehr. Nur von Zeit zu Zeit
nach vielstündiger Wanderung gelangt man z einem kleinen, weltläufig
gebauten Dorfe. Hat man daher in der oft mannshohen Heide
belche dann und wann nur mit kümmerlichem Nadelholzgebüsche oder
dünnen Fichten- und Kieferwaldungen abwechselt, verirrt, so kann
man tagelang darin umherstreifen, ohne eine bewohnte oder auch nur
bebaute Stätte un en Nur von Bienen, deren es hier in so
e Menge gibt, daß man von ihnen fährlich für 600009 Mark
achs und enn gewinnt, wird man fast fortwährend umschwärmt,
und man muß sich wohl hüten, sie zu denn der Fälle sin nicht
wenige, daß sie in dichten Schwärnien über ihre Beleidiger herfallen;
grimmigen Angriffen müssen bisweilen die stärksten und mutigsten
serde erliegen. Auch von kleinen, unansehnlichen, schwarzen S 83
Vwv genannt, welchen die mageren, aber e ee Heide⸗
uter ebenso gut bekommen, wie den Bienen die süßen Blüten der—
selben, trifft man bisweilen große Herden an; sie bringen den Ein—
bohnern vielen Nutzen und machen oͤft den ganzen Reichtum derselben
aus. Sonst sieht man auf dem ganzen Wege durch die Heide selten
etwas die Scharen don hungrigen Raben noch abge—
rechnet, welche durch ihr hohles Gekrächze die traurige Einöde nur unöch
unheimlicher machen. Die weit von einander en Dörfer durch⸗
u zuweilen ein kleiner Bach, meistens je nur ein Graben,
essen bliges, eisenhaltiges, unschmackhaftes Wasser seinen Ursprung
im Moorgrunde verrät. Um diese Dörfer herum wächst neben dem
rötlich blühenden Buchweizen mit seinen n eckigen Blättern
auch etwas Roggen, Gerste, Hafer und Rüben auf dem von mageren
een unlerbrochenen, urbar gemachten Sandboden; doch sind
diese Felder nur dürflig mit dünnen, kurzen Hälmchen bedeckt, und die
Ernte faͤllt fast ganz aus, wenn der Regen nicht rechtzeitig die Bemühungen
der Landbauer unterstüßt. Einzelne Birken, Buchen und Eichen,
elche man bisweilen in der Nähe der Dörfer erblickt, welche
aber milunter auch große und schöne Wälder bilden, bringen hier eben—
falls Abwechselung in die Einförmigkeit der Ebene. Einen eigen—
mlichen Aublick gewährt nicht selten das Mauerwerk dieser Wrfer;
es besleht nämlich aus über einander gelegten, mit Moos she
Gramtblöcken und ist durch die Länge der Zeit mit Moos dicht über—
wachsen. Man freut sich aber auch der Reinlichkeit und Wohlhabenheit,
welche sich in den reichen Heidedörfern mit ihren weitläufigen Bauern—
gehöften kund gibt.
Daß das n zu welchem die Lüneburger Heide gehört,
a in seinem Boden birgt, hat man schon lange gewußt auch
Gips, Kreide und andere Gesteine kommen dort vor. Aber, daß diese
Gegend noch durch Petroleum berühmt werden würde, hat früher