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komm mit in die Milchkammer; dort wollen wir eine Schüssel voll
suͤßen Rahmes verzehren.“ Anna sprach; „Dort sieht es der
Rachbar, der auf der Straße Holz spaltet · So komm mit mir
in die Küche,“ sagte Jakob in dem Küchenschrank steht ein Topf
voll Honig in diesen wollen wir unser Brot eintunken.“ Aung
sprach „Dort kann die Nachbarin hereinsehen, die am Fenster sitzt
lnd spinnte So wollen wir unten im Keller Üpfel essen,“ sagte
Jakob; „dort ist es so dunkel, daß es gewiß niemand siehl.“
Nnmna sprach O mein leber Jakob, meinst du denn wirklich daß
uns dort niemand sehe? Weißt du nichts von jenem Auge dort
oben, das die Mauern durchdringt und ins Dunkle sieht?“ Jakob
erschrak und sagte Du haft recht, liebe Schwester! Gott sieht uns
auch da, wo kein Menschenauge uns sehen kann; wir wollen daher
nirgends Böses thun.“
Anna freuele sich, daß Jakob ihre Worte zu Herzen nahm,
und schenkte ihm ein schönes Bild darauf war das Auge Gottes
mit Slrahlen umgeben, und darunter stand
Gilb, Gott, daß ich dein heilig Auge scheu
Unb rein vor dir von jeder Sünde sei!“
28. Des Kindes Gngel.
(Klaus Harms)
1. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich mich schlafen lege,
Breit deine Flůgel aus, daß sich kein Unfall rege;
Wehr auch das Böse ab, so mich im Traum anficht,
Daß ran die Seele bleib'! Mein Engel, weiche nicht!
2 Mein Engel, weiche nicht, wenn ich vom Schlaf aufstehe
Und nach des Herrn Befehl an mein Geschäfte gehe;
Halt mich zu jeder Stund ihm treu und ineiner Pflicht!
Ih folge deinem Wink. Mein Engel, weiche nicht!
. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich soll Kummer tragen;
Ob schwer, ob lang er sei, laß mich doch nicht verzagen!
Wisch ab mit Liebeshand den Schweiß vom Angesicht
Unb stark die müde Seel'! Mein Engel, weiche nicht!
4. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich einmal soll scheiden,
Von Wall und Fleud und Geb'; o hilf mir's thun mit Freuden!
Kehr zu den Lieben dich, zu ihnen schwebe hin,
Wenn ich zur Ruh gebracht, zu Gott geführet bin!
29. Morgenlied.
Geinrich Hoffmann von Fallersleben.)
1. Die Sterne sind erblichen 2. Noch waltet tiefes Schweigen
Mil ihrem güldnen Schein. Im Thal und überall;
Bald ist die Nacht entwichen Nuf frischbetauten Zweigen
Der Morgen dringt herein. Sinat nur die Nachtigall.