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15. Da denkt der alte Greiner· Es thut doch wahrlich gut, 
o sänftlich sein genagen von einem treuen Blut 
a Fahrden und in Nöten zeigt erst das Volk echt, 
drum soll man nie zertreten sein altes, gutes Recht!“ 
16. Als drauf der Graf gerettet zu Stuttgart sitzt im Saal, 
heißt er ne Münze prägen als ein Gedächtnismal; 
er selt dem treuen Hirlen manch blankes Stück davon 
auch manchem Herrn vom Schlegel verehrt er eins zum Hohn. 
117. Dann schickt er tücht'ge en ins Wildbald alsofort, 
die sollen Mauern führen rings um den offnen Ort, 
damit in künft'gen Sommern sich jeder greise Mann 
vom Zeinde ungefährdet. im Bade jüngen kann. 
2 Die drei Könige zu Heimsen. 
(1367.) 
1. Drei zu Heimsen wer hätt es je gedacht! 
Mit Ritlern ind mit Rossen, in Herrlichkeit und Pracht! 
Es sind die hohen Häupter der ee 
sich Könige zu nennen, das giebt der Sache Kraft. 
2. Da thronen sie beisammen und halten eifrig Rat, 
bedenken und besprechen gewalt'ge Waffenthat: 
wie man den stolzen Greiner mit Kriegslist überfällt 
Ind, besser als im Bade, ihm jeden Schlich verstellt 
3. wie man ihn dann vekwahret und seine Burgen bricht, 
bis er von allem Zwange die Ed'len ledig spricht. 
Dann fahre w s dann, Lehndienst, gute Nacht! 
Dann sts der freie Ritter, der alle Welt verlacht. 
4. Schon sank die n hernieder, die Kön'ge sind zur Ruh'; 
krähen eh die Hähne dem n Morgen zu; 
ã ul mit scharfem Stoße das Wächterhorn vom Turm: 
Wohlauf, ihr Schläfer! das Horn verkündet Sturm. 
5 In Nacht und Nebel draußen, da wogt es wie ein Meer 
und zieht von allen Seiten sich um das Städtlein her 
verhalt'ne Männerstimmen, verworr ner Drang 
vusschag und Rossesschnauben und dumpfer Waffenklang 
. Und als das Frührot leuchtet, und als der Nebel iti 
3— wie es da von Speeren, von Morgensternen blinkt! 
es ganzen Gaues Bauern stehn um den Ort geschart, 
und mitten hält der alte Rauschebart. 
7. Die Sen möchten schirmen das Städtlein und das Schloß 
sie werfen von den Türmen mit Steinen und i 
Nur sachtel“ — ruft der Greiner — euch wird das Bad geheizt! 
Ausdampfen soll's und qualmen, daß euch's die Augen beizth 
. Rings um die alten Mauern ist Holz und Stroh 28 
in dunkler Nacht und wohl mit Teer beträuft; 
dein schießt man iß d Pfelle die raschelns da in Strohl 
Dreinn virft man feur'ge Kränze, wie flackert's lichterloh!
	        
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