Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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el Vermögen friegt. Wenn Sie dort durch das Eichholz hindurch 
nd gehen Sie eine geschlagene halbe Glockenstunde durch seine Felder. 
nd alles bestellt, daß es nur so eine Art heißl. Ich bin mit Neiner 
ppel vorgestern durch den Neagen gd Weizen geritten, und Gon 
ase mich, wenn was anderes als die Köpfe von den Pferden wa 
se Aehren herübersah. Ich dachte, ich würde ersaufen.“ 
Woher hat er's denn?“ fragte der Einnehmer. 
O rief der Pferdehändler, da liegen hier mehrere solche 
fe herum; wenn sie nicht manchen Edelmann ausstechen, so will ich 
iht Marx heißen. Das Erdreich ist von uraller Zei zusammenge⸗ 
eben. Und sparsam und fleißig ist der Nichtsnutz von jeher gewesen, 
muß man ihm lassen. Sie sehen ja, wie er sich abäscherte, nur 
in dem Schmied die paar Groschen Verdienst zu nehmen.“ 
Wäãhrend der letzten Reden hatte der verdrießliche Pferdehändler 
Iht in die Geldkatze gegriffen und den zwanzig Goldstücken, gleichsam 
lichgültig, noch sechs hinzugefügt. Der Hofschulze trat wieder in die 
ir, und der andere sagte bruͤmmend, oͤhne ihn anzusehen: „Da 
gen die sechsundzwanzig, weil es einmal nicht anders sein soll.“ 
Der alte Bauer lIchelte schalkhaft und sprach; „Ich wußle wohl, 
h ihr das Pferd laufen würdet, Herr Marr; deun ihr sucht für den 
tmeister zu F. eines zu dreißig Pistolen, und mein Bräͤuuchen paßt 
h dazu, wie bestellt Ich ging auch nur in das Haus, um die 
dwage zu holen, und könnte vorherfehen, daß ihr euch unlerdessen 
onnen haben würdet.“ 
Der Ale, welcher in seinen Bewegungen bald etwas ungemein 
sches, bald wieder die größte Bedächtigleit zeigle, je nachdem das 
häft war, das er trieb sehle sich an den Tsch, wischle langsam 
d sorgfältig seine Brille ab, spannte sie über die Nase, und fing nun 
die Goldstücke genau zu wägen. Zwei oder drei muͤsterle er als 
Mleicht aus, worüber der Pferdehändler ein heftiges Gezeler erhob, 
lchem der Hosschulze schweigend kaltblütig, die Wage in der Hand 
Nltend, zuhörte, bis der andere statt der verworfenen, vollwihlige 
orholte. Endlich war die Sache beendigt, der Velkäufer pache 
chtig das Gold in ein Papier, und ging mit dem Pferdehändler 
h dem Stalle, um ihm das Pferd zu überliefern. 
. Der Einnehmer wartete die Rückkunft der beiden nicht ab. 
it solchem Kloß ist nichts anzufangen,“ sagle er; „aber wenn 
uns nur nicht so ordentlich auf die Termine bezahltest, wir woll 
dich!“ — Er fühlte nach seinen urkundlichen Papieren in der Tasche, 
blte an ihrem Knittern, daß sie noch darin seien, und schlich vom Hofe 
Aus dem Stalle traten der Roßkamm, der Schulze und ein 
ht, welcher zwei Pferde, das des Roßtannmes und di derkaufte 
ine Stute, hinter sich herführte. Der alte Schulze sagte, indem 
e letztere zum Abschiede treichelte „Es thut ainem imnmer leid, 
un man eine Kreatur, die man aufzog, losschlägt;, aber wer kann 
ider? — Nun, halte dich brav, Braunchen!“ rief er und gab dem 
lere einen herzhaflen Schlag auf die runden, glänzenden Säenkel. 
Lesebuch für Oberklassen. 
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