Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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ten Alkuin genoß. Dieser fromme und gelehrle Mann war es, de 
den großen Karl mit Wort und Schrift dafür zu gewinnen fuchle da 
er die heidnischen Sachsen weniger durch die Gewalt des Schwerle 
als durch christliche Liebe und Milde zu bekehren trachtete. Er wurd 
später der vertraute Freund und Rathgeber Karls. 
Als Karl den Sachsenkrieg begann, kehrte Ludgerus nach Deusslh 
land zurück und übernahm das Apostelamt. Sieben Jahre predigte 
in Holland und Westfriesland; mit dem Kreuze in der Hand zoge 
unter den Heiden umher, und riß mit eigenen Händen hhenenh 
nieder. Die Bewohner staunten, wurden fortgerissen von seinem Feuel 
eifer und nahmen zahlreich den Glauben an Während dieser 30 
wurde er im Jahre 777 zum Priester geweiht, bald nachher aber 
seinem heiligen Werle gestört. Der Anführer der Sachsen, Willelind 
vertrieb ihn nämlich aus Friesland und verfolgte die Chasten. n 
ging daher nach Italien, lebte zwei und ein halbes Jahr in änen 
Kloster, und sammelte durch Gebet und Betrachtung sich Kraft zu neue 
Arbeiten und Leiden. 
Indessen hatte Karl der Große im Jahre 785 die Sel 
unterworfen und selbst Wittelind die Taufe erhaälkten. Auf den Rat 
Alkuins rief er Ludgerus aus Italien zurück und schickte ihn als 
bensprediger wieder nach Friesland. Er krug ihm sogar daß Ergbishun 
Trier an; aber Ludgerus antwortete, es gäbe gelehllere und mirdin 
Männer zu diesem Ämte, für ihn schickten fich mehr die rohen Völlen 
Da gab der Kaiser seinem Wunsche nach und sehßte ihn an Stelle 
verstorbenen Bernhard zum Hirten über Mimigard und die umliegend 
Gegend. Im Jahre 792 erbaute Ludgerus hier am anderen Ufer de 
Aa eine Kirche und eine Wohnung für ihre Kanoniker, ein Kloster ode 
Monasterium, und bald entstand um dieses Kloster ein neuer Theil 
Stadt, welcher größer wurde als das alte Mimigard und dem di 
Stadt Münster ihren jetzigen Namen verdankt. Im Jahre 798 leg 
exr den Grund zu dem später so berühmten Kloster Werden an 
Ruhr (Werethina) einer Pflanzschule neuer Glaubensboten. So 9 
er der ristlichen Gemeinde immer mehr Festigkelt. Zehn Jahre lanl 
zog er Tagreisen weit in den Wäldern um Mimigard predigend umh 
noch oft von den aufständischen Sachsen bedroht und in seiner Wir 
samkeit gehemmt. Bis 802 regierte Ludgerus die Kirche zu Mimiga 
oder Mimigardeford mit bischoͤflicher Vollmacht; erst auf den Befe 
des Erzbischofs Hildebald von Köln ließ sich der demüthige Mann in 
Jahre 802 zum Bischof weihen. Seine Missionsreisen setzte er 
ununterbrochenem Eifer fort und zog sich nur zur Ruhe und Samm 
lung zeitweilig nach Werden zurüd. 
Unter den vielen apostolischen Arbeiten schwand aber die Kra 
des h. Wannes sichtbar dahin. Krankheiten warfen ihn in den lehte 
Jahren seines Lebens oft auf ein schmerzhaftes vagen. Doch nch 
konnte ihn von der Erfüllung seiner Plichten abhalten Im Fruhlng 
des Jahres 809 nahm er den Wanderstab wieder in die Sind obgleit 
er der Ruhe so dringend bedurft hätte. Am Morgen des Passion 
sonntages hatte er troß seiner Krankheit und Schmerzen noch in Coesf
	        
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