Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

25 
kentashe. Durch das Penster san man auf grüne Miesen 
und waldige Berge. 
Der Schatzmeister aber sprach: „In meiner Jugencdl hũtete 
ieh die Schafe. Du, o Kömnig, zogst mieh an deinen Hof. 
Hier in diesem Gewölbe brachte ieb nun täglich eine Stunde 
au, erinnerte mieh mit Preuden meines vorigen Standes und 
Viederholte die Lieder, die ieh ehemals bei meinen dehafen 
um Lobe des Schöpfers gesungen hatte. Ach, lass mich 
wvieder zurũckkehren auf meine väterlichen Dluren, wo ich 
glücklicher war, als an deinem Hofe!“ 
Der König war äber die Verleumder sehr unvillig, 
umarmte den edlen Mann und bat ihn, ferner in seinen 
Diensten zu bleiben. 
Pin ruhiges Herz, nicht Gold und Pracht, 
Ist's, vas uns Menschen glücklich macht. 
44. Gott sorgt. 
Wilhelm Hey.) 
Es ist kein Mäuschen so jung und klein, 
Es hat sein liebes Muütterlein; 
Das bringt ihm manches Krümchen Brod, 
Damit es nicht leidet Hunger und Noth. 
Es ist kein liebes Vögelein 
Im Gaͤrten draußen so arm und klein, 
Es hat sein warmes Federkleid; 
Da khut ihm Regen Und Schnee kein Leid. 
Es ist kein bunter Schmetterling, 
Kein Würmchen im Sommer so gering, 
Es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, 
Davon es ißt, wird froh und satt. 
Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, 
Dem nicht sein eignes Theil ist bestellt, 
Sein Fulter, sein Bett, sein kleines Haus, 
Darinnen es fröhlich geht ein und aus. 
Und wer hat das alles so bedacht? 
Der liebe Gott, der alles macht 
Und sieht auf alles väterlich; 
Der sorgt auch Tag und Naͤcht für mich.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.