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Was die Männer treiben, kann man aus den Würfeln sehen,
welche bald aus der einen, bald aus der andern Faust über den
steinernen Tisch dahinrollen. Sie spielen, aber nicht um Geld, sondern
um ihre Pferde und Rinder, und wenn diese verloren sind, um ihre
Knechte und Mägde, und sind auch diese hin, um ihre Kinder und ihr
Weib, ja zuletzt setzen sie selbst ihre eigne Freiheit ans einen Wurf ihrer
Hand. Ein Knecht, den man von den übrigen leicht durch die kurz ge¬
schnittenen Haare unterscheiden kann, hat vollauf zu tun, um die
Trinkhörner zu füllen.
Das Spiel ist zu Ende, aber die Männer bleiben sitzen, um zu
essen. Eine der Mägde trägt eine große tönerne Schüssel mit Hafer¬
mus auf. Das Hauptgericht aber bilden die Keulen eines ungeheuren
Bären. Gestern erst haben ihn die Männer erlegt, nachdem sie über
Berg und Tal seiner Fährte stundenlang nachgezogen waren.
Durch Knechte ist der leckere Braten zubereitet worden;
an großen Holzspiehen haben sie am Hellen Feuer die großen Stücke
hin und her gewendet, das herunterträufelnde Fett mit Birkenschale
aufgefangen und mit ihm das Fleisch wiederholt begossen. Als Teller
dienen kleine Bretter, als Messer Feuersteine, die zugespitzt und ge-
schärft in einem Stücke Hirschgeweih stecken, als Gabeln die Finger.
Weil aber zu einem guten Bissen auch ein guter Trunk gehört, so
machen die Trinkhörner fleißig die Runde. Sie sind mit Met, einem
aus Honig und Wasser bereiteten Getränk, gefüllt.
Die Mahlzeit ist beendet. Die Männer wissen jetzt nichts Besseres
anzufangen, als sich in die Wolfs- und Bärenfelle zu wickeln und in
der Ecke des Hauses die ganze Nacht und den halben Tag zu verschlafen.
Nach ihrer Meinung ist die Arbeit eines freien Mannes nicht würdig
und nur eine Sache der leibeignen Knechte.
Da tritt plötzlich ein Mann herein, der in der einen Hand einen
Stab, in der andern einen Pfeil trägt. Es ist ein Bote. Der Herzog
schickt ihn und fordert die Männer auf, mit ihm in den Krieg zu ziehen.
Ein wilder Jubelruf unterbricht seine Rede; man eilt zu den Waffen,
die nebst verschiedenen Siegeszeichen an den Wänden hängen, und
hinaus geht's, durch den düsteren Wald hindurch nach dem heiligen
Eichenhain, wo sich die Helden versammeln.