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E. Bilder aus der Natut.
Alle honigabsondernden Blumen werden von Insekten be—
fruchtet. Blumen ohne Saftmal — aber mit Honig — blühen zur Nacht—
zeit auf und werden von nächtlich fliegenden Insekten besucht.
Der Blütenstaub aller dieser Blumen ist klebrig und haftet darum leicht
am Insekt, bis dasselbe ihn in einer andern Blüte abgibt.
Es gibt noch viele andre Einrichtungen, die darauf hinauslaufen, daß
die Insektenbestäubung recht sicher ermöglicht wird. Sehr wichtig ist die
Anordnung, daß Staubblätter und Narbe in derselben Blüte sich meist nach—
einander entwickeln; auch die Narbe ist oft wunderbar zweckmäßig gebaut.
R. Waeber.
106. Ansprache bei Verteilung von Pflanzen.
Liebes Kind!
(1. Zweck der Pflanzenverteilung.)
Diese Pflanzen werden Dir zur Pflege übergeben, damit
aueh bei Dir Lust und Liebe zur schönen Pflanzenwelt erweckt
werde, beherzige aber, dab auch bei der Pflanzenzucht nur durch
Mühe und Arheit etwas zu erreichen ist.
Zugleich wird Dir aber auch die Freude zu teil werden, dab
Deine Arbeit dureh schönes Gedeihen Deiner Pfleglinge ihren
Lohn findet. Die Schönheit der Blumen, die üppige Entwicklung
der Blätter wird Dieh für die Aufmerksamkeit, die Du Deinen
Pflanzen zuwendest, erfreuen und Dich zu weiterer Beschäftigung
mit ihnen in Deiner freien Zeit anspornen. Du wirst Deinen
Kameraden und Freunden Deine Pflanzen zeigen und auch bei
ihnen den Wunsch erwecken, Gleiches zu leisten. Du wirst ihnen
ein Beispiel dafür geben, dab es viel besser ist, auch in der
freien Zeit tätig zu sein, als sie nutzlos hinzubringen.
Deine Pflanzen werden gedeiben, wenn Du beständig für
sie sorgst und aufmerksam ihr Wachstum verfolgst und ihre
Bedũrfnisse kennen zu lernen suehst. Hierbei wirst Du zugleich
erkennen, welche Mühe es macht, all das Schöne zu schaffen,
was Du in Gärten und öffentlichen Anlagen siehst. Du wirst
also Deine Altersgenossen, wenn sie aus Unkenntnis oder
Übermut Blumen und Pflanzen abreiben oder beschädigen,
davon abzuhalten suchen und ihnen sagen, dab alles, was