Full text: [Teil 5 = [7. u. 8. Schuljahr], [Schülerband]] (Teil 5 = [7. u. 8. Schuljahr], [Schülerband])

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C. Didaktische Prosa. V. Aufsätze. 
tiner wohl, und wenn sie daher ihren Todfeinden mit den Waffen nicht 
mehr schaden konnten, so suchten sie wenigstens alles Wertvolle zu ver¬ 
nichten, und zahlreich waren die Beispiele, daß sich ganze Familien mit 
ihrem Hab und Gut den Flammen überlieferten. 
So fiel Sagunt; an seinen Flammen aber entzündete sich jener 
gewaltige Krieg, in welchem durch zwei Jahrzehnte hindurch die mäch¬ 
tigsten Völker jener Zeiten im heftigsten Kampfe gegeneinander standen 
und aus dem Rom als Siegerin über Karthago hervorging, das seiner 
Weltherrschaft allein als Nebenbuhlerin entgegenstand. 
35. Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, 
Das halte fest mit deinem ganzen Herzen! 
Eine Chrie. Von Julius Naumann. Anleitung zur Anfertigung deutscher Aus¬ 
sätze. Leipzig, 1889. 
(1. Urheber.) In feinem „Tell" führt Schiller in einer Scene den 
Freiherrn von Attinghansen vor in einem Gespräch mit seinem Neffen 
Rudenz. Rudenz will die Sache der Schweizer verlassen. Der greise Oheim 
ist darüber tief betrübt, und in ergreifender Weise läßt er an Rudenz die 
ernste Mahnung ergehen, nicht so zu handeln, wie er sich vorgenommen 
habe. Unter vielen andern schönen Worten spricht er auch jene denk¬ 
würdigen, die wert sind, tief in das Gedächtnis eingeprägt zu werden als 
eine Regel, nach der wir jederzeit zu handeln haben: „Ans Vaterland" 
u. s.w. — (2. Umschreibung des Sinnes.) Wir sollen also, sagt er, stets 
festhalten, daß wir das enge Band, mit dem die Natur uns an das 
Vaterland und an die Heimat geknüpft hat, nicht lockern oder gar dem 
Vaterlande, wenn es in Not und Gefahr ist, den Rücken kehren, son¬ 
dern vielmehr die Liebe zu demselben im Herzen wachhalten und nähren. 
Dies ist der Sinn jenes Ausspruches. — (3. Vernunftbeweis.) Es 
Ist leicht einzusehen, wie sehr Attinghausen damit recht hat. Denn was 
die Menschen Ehrwürdiges und Heiliges kennen, gewährte und lehrte 
uns das Vaterland. In ihm hat jeder das Licht der Sonne erblickt; 
hier gab er seine ersten Laute von sich; in der Sprache der Heimat 
lernte er seine ersten Worte sprechen, hier lernte er Frömmigkeit und 
Gottesfurcht. Die Grundlage unserer Bildung und Gesittung ver¬ 
danken wir dem Vaterlande, und darum haben wir wiederum ihm den 
Dank für alles abzustatten, was es uns geleistet hat, und am meisten, 
wenn es in der Not unser bedarf. Erweisen wir uns doch gegen Einzelne, 
von denen wir Gutes empfangen haben, erkenntlich, wie es recht und 
biillg ist; wieviel mehr Anspruch hat also das ganze Vaterland an uns, 
daß wir ihm treu und ergeben sind! — (4. Verkehrtheit des Gegen¬ 
teils.) Wer dagegen jenen oft genannten Satz geltend machen wollte:
	        
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