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dieses war sein Stolz und seine Freude. Kein Geld, keine List, keine
Gewalt wurde gespart, wenn es galt, sich einen Menschen, gleichviel,
ob er ein Inlander oder Ausländer war, zu verschaffen, der zu seiner
Riesengarde paßte. Seine Werber durchstreiften deshalb das ganze
Land. Wollte ihm ein fremder Fürst eine Freude machen, so mußle
er ihm einen recht großen Menschen schenken. Diese Garde, so wie
das ganze Heer, wurde mit beispielloser Strenge und Genauigkeit ein⸗—
geübt. Mit gleicher Sorgfalt überwachte er alle Zweige der Staats—
verwaltung war einen großen Theil des Jahres auf Reisen, sah
überall selbst nach und unterwarf die Beamten der strengsten Aufsicht
Ackerbau und Gewerbfleiß erfreuten sich seiner besonderen Fürsorge;
zur Hebung derselben konnte er das Geld mit vollen Händen aus—
geben. In Übrigen herrschte überall die größte Sparsamkeit. Während
andere Fursten die kostspieligsten Feste gaben, besuchte Friedrich Wilhelm
des Abends gewöhnlich sein „Tabatskollegium“, wo er mit seinen
Gästen und Freunden bei einer Pfeife und einem Glase Bier eine
zwanglose Unterhaltung liebte. Zu dieser Gesellschaft gehörte auch der
Fürst Leopold von Dessau, gewöhnlich der alte Dessauer
genannt, einer der ausgezeichnetsten Feldherren seiner Zeit.
Der König starb am 31. Mai 1740 und hinterließ seinem Sohne
Friedrich Ienebst dem Throne einen Schaß von neun Millionen
Thalern und ein zahlreiches, gut geübtes Heer.
(Nach Welter.)
26. Friedrich I. der Große.
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Von den Königen der neueren Zeit ist kaum einer im In⸗ und
Auslande, bei Hohen und Niedrigen so bekannt und beliebt gewesen,
als der König von Preußen, Friedrich der Zweite, auch der Große
bei seinen Soldaten aber der alte Friß genannt. Das kam dahrr,
weil er ein ganzer Mann war, der Kopf und Herz auf dem rechten
Flecke sthen hatte und nicht zu stolz war, einen jeden, auch den Ge—
ringsten anzuhören. „Ich bin,“ sagte er, „des Staales erster Diener
Daß ich lebe, ist nicht nothig, wohl aber, daß ich thätig bin. Die
Leule wissen, daß ich der Landesvater vin; ich muß sie hören, denn
dazu bin ich das“ Alles ordnete er selbst an. Schon um 4 Uhr
des Morgens stand er auf und ging an den Arbeitstisch. Auf alle
eingelaufenen Schreiben erfolgte rasch der Bescheid; oft schrieb ihn der
König mit eigener Hand in kurgen treffenden Worten an den Rand
Ides Jahr bereiste ax die Provinzen, um die Truppen zu mustern
und zugleich nach allem in der Verwaltung zu sehen. Was der
große König aber im Kriege, besonders in dem siebenjährigen (1756
bis 1763) geleistet hat, wie er sich gegen einen sechsmal starkeren
Feind unerschrocken herumschlug und meistens siegte, das läßt sich in
der Kürze nicht erzäͤhlen; denn es waren der Schlachten gar vlele,