Full text: [Abteilung 1 = 1. Jahrgang, [Schülerband]] (Abteilung 1 = 1. Jahrgang, [Schülerband])

z. Nordamerika. 
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es sei denn vor Alter oder vom Sturm. Weite Seeen sind übersät 
mit Tausenden von Inseln, darunter viele so klein, daß sie eben ein 
schönes Ritter⸗ oder Bauerngut abgeben. Wasserfälle, und vorzüglich 
einen, hat das Land aufzuweisen, wie kein anderes Land der Erde. 
Der Niagarastrom stürzt in einer gewaltigen Breite 50 Meter tief 
herunter. Der Donner dieses Falles ist so gewaltig, daß man ihn 
mehrere Meilen weit hört. 
2. Die Indianer. Auch in dies Land hat Gott Adamskinder 
gepflanzt. Wie und wann sie hinübergekommen sind, davon weiß uns 
die Geschichte nichts zu sagen. — Die Europäer nennen jene Urvölker 
Indianer. Dieser Name beruht auf einem alten Irrtume. Abs 
Columbus nach Amerika kam, glaubte er samt den Seinen, sie seien 
nun schon um die ganze Erde herum, und diese Länder seien die Ost— 
küste von Indien. Darum nannte man die Eingebornen Indianer. 
Mit köstlichen natürlichen Gaben hat Golt diese wilden Völker ge— 
schmückt, mit einer Schärfe der leiblichen Sinne sind sie begabt, vor 
der sich unsere besten Hörer und Seher verstecken müssen. Ihre Gabe 
der Rede ist bewundernswürdig. Bei ihren Versammlungen treten 
Männer auf, die in stundenlangem Vorirag die Menge festzuhalten 
wissen. — Ihre Ehrlichkeit sindet in der Christenheit selten ihres— 
gleichen. Wenn sie ihr Haus 
allein lassen, verschließen sie die 
Thür nicht, sondern stellen nur 
ein Holzscheit dagegen; das 
nennen sie ein indianisches 
Schloß; sie wissen, daß kein In⸗ 
dianer sie bestiehlt. Diese Treue 
ist nicht ihr einziger Schmuck. 
Beispiele von Liebe der Eltern 
zu den Kindern, der Kinder zu 
den Eltern kommen vor, die uns, 
die wir das vierte Gebot gelernt 
haben und wohl auswendig 
können, aufs tiefste beschämen. 
Hört nur eins davon! Ein 
Indianer hatte einen anderen 
wegen einer Beschimpfung er⸗ 
schossen und wurde an die Verwandten des Ermordeten ausgeliefert. 
Da stand er mitten in der Versammlung und sprach: „Ich bin ein 
Mann und fürchte den Tod nicht. Aber ich beklage ein Weib und 
vier Kinder, die ich noch sehr jung hinterlasse, ich beklage Vater und 
Mutter, die sehr alt sind, und die ich durch die Jagd unterhielt.“ 
Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, da erhob sich sein Vater 
und sagte: „Mein Sohn stirbt mutig. Aber er ist jung und voll 
Kraft, er kann besser für seine Mutler, sein Weib und seine vier 
Kinder sorgen. Er muß deshalb da bleiben sie zu ernähren. Ich
	        
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