Das deutsche Volk macht sich von der Herrschaft der Römer srei.
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wendet sich westwärts, um die feste Burg an der Lippe zu erreichen.
Aber erst ist noch das Teutoburger Waldgebirge zu übersteigen. Unter
großen Verlusten gelangt das bedrängte Heer an den Abhang des Ge—
birges. Jedoch hier ist die Hauptmacht der Deutschen versammelt, um den
Feinden den Weg nach dem Rheine zu versperren. Hier, inmitten von
Wald und Sumpf, kommt es zum entscheidenden Kampfe. Die zum
Tode erschöpften Römer unterliegen dem allgemeinen Angriffe. Sie geraten
Das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Walde.
in Unordnung; ihre Adler, d. h. ihre Feldzeichen, werden ihnen ge—
nommen. Varus stürzt sich, als er alles verloren sieht, in sein Schwert.
Nur wenige seines stolzen Heeres erreichen die sichere Feste.
5. Die gefangenen Römer hatten ein trauriges Los. An ihnen
kühlten die erbitterten Sieger nach heidnischer Weise ihren Rachedurst.
Die vornehmsten Hauptleute verbluteten an den Altären der Götter.
Mancher angesehene Römer mußte als leibeigener Knecht oder Viehhüter