Die Sonn' ist längst auf ihrer Bahn,
auf seinem Posten kräht der Hahn,
die Tauben flattern aus dem Schlag
und sonnen sich im ros'gen Tag:
Guten Morgen!
Schon tönen Lieder und Schalmei'n,
der Heerde Glöcklein dringen drein,
und seinen Morgengruß entbeut
vom Thurme weithin das Geläut':
Guten Morgen!
Was nur die Hände rühren kann,
das schickt sich jetzt zur Arbeit an;
die Nachbarsleut in Stadt und Land,
sie drücken sich zum Gruß die Hand:
Guten Morgen!
Und alles regt sich nah und fern,
und rüstet sich uno preist den Herrn.
Ihr wollt doch nicht die letzten sein?
Drum stehet auf und stimmet ein:
Guten Morgen!
7. Gute Nacht!
Gute Nacht!
Allen Müden sei's gebracht!
Neigt der Tag sich still zu Ende,
ruhen alle sleiß'gen Hände,
bis der Morgen neu erwacht.
Gute Nacht!
Geht zur Ruh!
Schließt die müden Aeuglein zu!
Stille wird es auf den Straßen,
nur den Wächter hört man blasen,
und die Nacht ruft allen zu:
Geht zur Ruh!
Schlummert süß!
Träumet euch ins Paradies!
Wem die Sorge raubt den Frieden,
sei als süßer Traum beschieden,
daß ihn Gott als Freund begrüßt.
Schlummert süß!