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20. * Neiters Morgenlled
fortarbeiteten. Da redete Blücher in höchster Seelenangst seine Ge—
treuen an: Kinder, wir müssen vorwärts! Ich habe ed ja meinem
Bruder Wellington versprochen. Ich hab es versprochen, hoͤrt Ihr
wohl! Wollt Ihr denn daß ich wortbrüchig werden soll?“ Und da
ging's denn. — Die Preußen sllegen in schönster Ordnung von den
bewaldeten Hohen herab. Sie versperrten den Franzosen den Rück—
zug. Vergebens stellte ihnen Napoleon seine junge Garde entgegen.
Auch die alte Garde erlag dem erneuten Angriffe der Engläͤnder und
Preußen. Da sahen die Franzosen, daß alles verloren sei. Mit dem
Rufe: „Rette sich, wer kann!“ ergossen sie sich in die Flucht. Das
war der glorreiche Sieg bei Belle Alllance.
3. Den muüden Preußen blieb nun das saure, aber lustige Stück
Arbeit der Verfolgung. Hei, da ging's, den tapferen Gneisenau an
der Spitze, unter dem Klange der Flügelhörner lustig in die Nacht
hinein! Die Preußen erbeuteten den Reisewagen Napoleons. Er selbst
hatte sich laum retten können und seinen Hu und Degen im Stiche
lassen müssen. In den Dörfern, im hohen Korne wurden die todmüden
Ranzosen durch den Schall der Hörner, das Wirbeln der Trommeln
und das Knallen des Kleingewehrfeuers aufgejagt. Am 7. Juli schon
rückten die Verbündeten zum zweiten Male in Paris ein. Nun
war es mit Napoleon für immer vorbei. Jetzt sorgte man besser als
das erste Mal daflir, daß er nicht wieder nach Frankreich zurückkehren
konnte. Im Atlantischen Ozean liegt einsam eine kleine Insel.
St. Helena ist ihr Name. 700 Meilen weit ist sie von Europa
entfernt. Dorthin brachte man ihn als Gefangenen. Dort ließ man
ihn streng bewachen, damit er nicht nochmals entkomme. Er starb da⸗
selbst 6 Jahre später, 1821. Guliav Zahn.
20.* Reiters Morgenlied.
1. : NMorgenrotl:
leuehtest mir zum frühen Todl!
Bald wird die Trompete blasen,
dann mub ich mein Leben lassen,
ieh und mancher Kameradl
2. : Kaum gedacht,:
wird der Lust ein End' gemacht!
: Gestern noch aufstolzen Rossen,
heute dureh die Brust geschossen,
morgen in das kühle Grabl!:
3. 3: Ach wie balde;
schwindet Schönheit und Gestalt
:: Prahlst du gleieh mit deinen
Wangen,
die wie Mileh und Purpur prangen,
ach, die Rosen welken all'!;3
4. : Darum still :.
füg ieh mieh, wie Gott es will
: Nun, so will ich wacker streiten,
und sollt ieh den Tod erleidon,
ztirbt ein braver Reitersmann
Wn