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geleistet. Er war aber aueh ein vorzüglicher Landwirt und be—
Ftrebte sich, als solcher durehn sein Beispiel zu virken. So be-
pnutzte er unter anderem den Gips als Dungmittel auf seinem
Acker und erhielt dadureh viel schöneren Rlee als seine Nach-
barn. Diese wollten jedoch nicht glauben, dass das Gipsen die
Ursache des schönen Rleefeldes sei. Das ärgerte Eranklin, und
er dachte anfangs: „Nun, wenn ihr's nicht besser haben wollt,
so lasst euer Feld ungegipst. Wem nieht zu raten ist, dem ist
aueh nicht zu helfen.“ — Doch während des VWinters besann er sich
anders, und im Erühjahre wählte er einen Kleeacker an der
gtrasse aus und streute in aller Stille dis Worte: „Hier ist ge-
gipstl in mannsgrossen Buehstaben mit Gips über das Pold.
Den andern Teil des Rleestücks liess er ungegipst. Als nun
spãter die Leute vorbeikamen, sahen sie dis dunkeln, fetten Streifen
im Rlee. Sie fingen an zu buehstabieren und brachten bald die
drei Worte heraus: „Hier ist gegipst!‘ Nun wanderte alles zum
Acker hin, san und las — und dass von jetzt an die Belehrung
wirkte, das brauchen wir eigentlich nicht hinzuzusetzen.
tern.
24. Mailied.
1. Wenn des Frühlings Zauberfinger
pochet an der Erde Pforten,
springet auf der dunkle Zwinger
und es jubelt aller Orten:
Schöner Mai, holder Mai,
Winters Herrschaft ist vorbei!
2. Vöglein singen süße Lieder
in des neuen Lebens Drange,
und das Herz lauscht immer wieder
dem geheimnisvollen Sange:
Schöner Mai, holder Mai,
Winters Herrschaft ist vorbeil
3. Und das wunderbare Regen
auf dem weiten Erdenraume
will auch mir das Herz bewegen
nach dem bangen Wintertraume.
Schöner Mai, holder Mai,
Winters Herrschaft ist vorbeil
4. Wo Gesang hat eine Stätte,
kann das Leben sich verschönen,