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allorlei Gegenstände. Der Roönigꝗ lieb hier seinen Gedanhen
ma seiner Zumge ganeæe freien Louuf, sprach von seinen
Plnen und Sorgen, von Personen und Sachen und schttete
uberhaupt vor den Vortrauten sein Hereæ aus. Muhrend er
sonst heinoen Widersprudh litt, durfte man ihm in dem Tabaks
rpollegium allos rund heraus sagen, und je osfener man vwur,
desto mehr geuann man sein lertrauen. Neben den ernsten
Unterhaltungen aber uberlieb monm sich auch allen möglichen
gpãssen und MNechereien. Es wurden Schnurren eraæũfit,
gegenseitige Scheræe gemacht, und es fand dabei rein Unter-
clied der Person sstatt: der König uurde von seinen Tabaleg-
rpollegen nioht moher geschont, als diese von ihm.
41. Friedrich II. im Felde.
Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben Friedrichs des Großen.
Berlin 1861. 1. Bd. S. 148.
Im Herbst 1760 marschierte Friedrich von Schweidnitz nach
der Laufitz, um Berlin und Potsdam von den Ofterreichern zu
befreien. An den Grenzen der Lausitz kam die Armee bei einer
morastigen Gegend in ein Gehölz, wo sie Halt machen mußte,
bis der Moraf ausgefüllt war, um mit der Artillerie durchzu—
lommen. Es war des Morgens früh, kalt und nebelig. Im
Augenblicke wurden viele Feuer angemacht und auch eins vor
dem Könige, der sich an einen Baum anlehnte. Die Generalität
lagerte sich um ihn und einige schliefen; auch Zieten lag da.
Friedrich, in seinen Mantel gehüllt, ließ sich eine Tasse Scho—
kolade machen. Als er bemerkte, daß Zieten von seinem Sitze
heruntergerutscht war und daß ihm ein Grenadier ein anderes
Bündelchen Holz unter den Kopf legte, sagte er ganz leise:
„Bravoi der alte Mann ist müde!“ Bald nachher näherte sich
äin Offizier, der dem Könige etwas zu melden hatte, und kam
nahe an Zieten. „Stille!“ sagte der König, „wecke er mir den
Zieten nicht, er ist müde!“ — Eben dieser General schlief auch
äinst bei der Tafel des Königs, und als ihn jemand aufwecken
wollte, sagte Friedrich: „Laßt ihn schlafen! Er hat lange genug
für uns gewacht.“