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106. Das Pferd.
LK. A. Schõönke.
Das Pferd ist sowobl in Hinsicht seiner Grölse als auch
des Ebenmasses seineèr Glieder unstreitig eins der edelsten
und sehönsten Tieère. Der Kopt ist lang gestreckt und mager,
dis Nase ganz mit dem Gesichte verwachsen und mit weiten
Nasenlöchern versehen. Die Oberlippe ist gross, abgerundet
und zu viellacher Bewegung geschiekt. Es weiss sie fast
wie eino Hand zu gebrauchen, wenn es Putter aufnebmen
oder in des Herrn Tasche naeh Zucker suchen will. Die
Augen sind gross und lebhaft, das Gesicht ist vorzüglich
und selbst in der Nacht seharf. Die Obren sind aufrecht,
kurz und sehr beweglich. Ein schlanker, gerundeter Leib
mit breiter Brust wird von hohen und zierlichen Beinen
getragen. Nur mit einem Hufe, der aber fest und breit ist,
tritt der Puss sicher auf don Boden. Der Schwanz ist mit
langen Haaren besetzt, dio fast bis zur Erde herabreichen.
Aueh vom Halse wallt eine langhaarige Mähne bherab
als schönster Sehmuek des Pferdes. Der ganze übrige
Körper ist mit kurzen, dicht anliegenden Haaren bedeckt.
Die arabischen Pferdo werden uübereinstimmend für die
besten gehalten, besonders zum Reiten. Der Araber be-
handelt soin Pferd äusserst liebreiecnh. Es gehört mit zur
PFPamilie, schläft mit seinom Herru in einem Zelte, wird nie
geschlagen und bekommt nicht einmal harte Worte; viel-
mehr liebkost er es und sehwatzt mit ihm, als wenn es n
verständo. Dieso Liebe vergilt aber auch das Plerd. Es
ist sobr gutmütig; ein Wink vermag es zu leiten. Stürzt
im rasendsten Laufoé sein Herr, augenblicklich steht es.
Legt sieb der Araber, von Mattigkeit überwältigt, zum
Schlafe nieder, s5o wacht sein Pferd mitten in der Wüste
neben ihm und weckt ibn dureb Wiehern, sobald es
otwas Verdãäehtiges sieht. Der Araber schätzt sein Pferd
über alles.