Full text: Lesebuch für die obere Stufe (Abteilung 2, [Schülerband])

17. In der Heimat ist es schön. 18. Der Harz. 
143 
Elbe liegt Meißen, welches weniger durch seinen Wein, als durch 
das ausgezeichnete Porzellan bekannt ist. Eine Eisenbahn verbindet 
Dresden mit Leipzig, welches nahe an der Grenze nach der Provinz 
Sachsen hin liegt. Hier finden die berühmten Messen statt, die 
Leipzig zum ersten Handelsplatze von ganz Deutschland machen. Ja, 
sein Name ist weltbekannt. Russen und Engländer, Franzosen und 
Italiener, Griechen und Armenier, polnische Juden und Türken be— 
suchen die Messe. Tierbuden und Kunstreiter, Affen- und Menschen— 
heater, Wachsfiguren und Musikanten sorgen für Kurzweil, wenn die 
Handelsgeschäfte beendet sind. 
Um Leipzig war am 18. Oktober 1813 die große Völkerschlacht, 
in welcher die verbündeten Fürsten von Rußland, Osterreich und 
Preußen den fremden Eroberer, Napoleon, mit eiserner Elle 
maßen und blutige Messe hielten. Da wurde mit ihm abgerechnet 
und Deutschland frei gemacht. Berthelt. 
17. *In der Heimat ist es schön. 
1. In der Heimat ist es schön! 
auf der Berge lichten Höh'n, 
auf den schroffen Felsenpfaden, 
auf der Fluren grünen Saaten, 
wo die Herden weidend gehn, 
in der Heimat ist es schön! 
2. In der Heimat ist es schön! 
wo die Lüfte reiner wehn, 
wo des Baches Silberwelle 
murmelnd hüpft von Stell' zu Stelle, 
wo der Eltern Häuser stehn, 
in der Heimat ist es schön! 
Krebs. 
18. Der Harz. 
Der Harz ist im mittleren Deutschland nach dem Riesengebirge in 
Schlesien das höchste Gebirge; denn in dem Brocken erreicht er eine Höhe 
von 1100 Meter. Die Berge, welche sich um den Brocken her lagern, bilden 
den Oberharz. Der nach Süden hin gelegene Teil dagegen, welcher 
niedriger ist, heißt der Unterharz. Der Oberharz ist mit Schwarzwald 
und zwar meist mit Fichten bewachsen, während im Unterharze der Laub— 
wald vorherrscht. In den freundlichen Thälern sind Hammerwerke und 
Schmelzhütten angelegt. Unten in den Tiefen wühlen, sprengen, hacken die 
Bergleute. Über ihnen schmieden, pochen, feuern die Hüttenleute, und in den 
Wäldern haben die Holzfäller, Köhler und Vogelsteller ihre Arbeit. Da krachen 
die hohen Tannen, wenn sie gefällt werden; da sucht man Beeren und 
isländisches Moos. Im Winter spinnt und webt man, fertigt Körbe, Eimer, 
Käfige, Wäscheklammern und anderes Holzgeschirr. Brenn- und Nutzholz, 
Bretler und Latten werden in das flache Land gefahren. Auf den Berg⸗ 
wiesen wachsen würzige Kräuter für die Rinderherden. Die Rinder sind glatt 
und groß und geben reichliche Milch; daher man viel Butter und Käse für 
den Handel bereitet. 
Im Unterharz ist die Zeit der Haselnüsse ein ähnliches Fest für jung 
und alt wie in milderen Gegenden die Weinlese. Tannenzapfen und Harz 
sammelt man zum Heizen und Erleuchten der Stuben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.