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Babenberger: Öftereich, Steiermark, Kärnten und Krain
herauszugeben, weigerte er sich solange, bis Rudolf mit Heeresmacht
gegen ihn zog. Ottokar unterwarf sich zwar scheinbar, empörte sich aber
bald von neuem. Da brach Rudolf abermals gegen ihn auf und schlug
ihn im Jahre 1278 auf dem Marchfeld, wo Ottokar Krone und
Leben verlor.
Gründung der habsburgischen Hausmacht. Böhmen und
Mähren gab Rudolf Ottokars Sohn Wenzel zurück und vermählte
ihn überdies mit seiner Tochter Gutta. Österreich, Steiermark
und Krain verlieh er unter Zustimmung der Fürsten seinen Söh¬
nen Albrecht und Rudolf und wurde so der Begründer der
habsburgischen Hausmacht, die er noch durch die glückliche
Verheiratung seiner sechs Töchter bedeutend vergrößerte. Kärnten
fiel an Albrechts Schwiegervater, den tapferen Grafen Meinhard II.
von Tirol.
Sorge für das Land. Fleißig reiste Rudolf im Lande umher, saß
selbst zu Gericht und verhals einem jeden zu seinem Rechte. Besonders
strenge ging er gegen das Fehdewesen und die Raubritter
vor. Die streitsüchtigen und streitlustigen Fürsten, Edelleute und Städte
zwang er zum Frieden, legte, besonders in Thüringen und am
Rhein, viele Raubritterburgen in Trümmer und ließ die adeligen
Räuber aufknüpfen oder enthaupten, in Erfurt an einem Tage neun¬
undzwanzig. „Ich halte keinen Menschen für adelig," sagte er, „der die
Armen beraubt und die Gerechtigkeit verletzt."
Lebensende. Vergebens war Rudolf bemüht gewesen, seinem
Sohne die Nachfolge im Reiche zu sichern; wegen der neu geschaffenen
großen Hausmacht der Habsburger schien Albrecht nicht der Mann
zu sein, den die selbständigen Fürsten sich wünschten. Mißvergnügt
begab sich deshalb der betagte König auf feine Pfalz zu Germers¬
heim. Als er den Tod herannahen fühlte, ging er nach Spei er,
wo er dreiundsiebzigäjhrig starb. Er wurde daselbst im Kaiserdom be¬
graben.
Rudolfs Nachfolger.
Adolf von Nassau (1292—1298) war ein tapferer Ritter, aber für
die Würde und Stellung eines Kaisers fehlten ihm Klugheit, Kraft und
Ansehen. Weil er fast nur darauf bedacht war, sich eine starke
Hausmacht zu schaffen, und die Städte in besonderer Weise be¬
günstigte, um von den anderen Ständen unabhängig zu sein, ließen ihn
die Fürsten fallen und wählten den früher verschmähten Sohn Rudolfs,