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sehr traurig. Leben Sie wohl, Herr Nachbar! Nehmen Sie
mir nichts übel!
Hr. Kl. Ei behüte! Wenn ich dienen kann, recht gern.
Leben Sie wohl! (Schi-z.)
52. Sprichwörter und Dichtersprüche.
I.
1. Wer seine Schulden bezahlt, verbessert seine Güter.
2. Wer müßig geht in jungen Tagen, muß alt am Hungerseile nagen.
Z. Wer mit Füchsen zu tun hat, muß den Hühnerstall zuhalten.
4. Wer bauet an der Straßen,
Der muß sich meistern lassen.
5. Was keine Sünde ist, ist keine Schande.
6. Was nicht vom Herzen kommt, geht nicht zu Herzen.
7. Wessen Harnisch von Spinnweben ist, darf ioß Maul nicht so
voll nehmen.
8. Wem die Augen in der Jugend ausgestochen sind, sieht sein
Lebtag nichts mehr.
9. Wen der Teufel treibt, der muß wohl laufen.
10. Daß ihn viele geh'n, macht den Weg nicht schön.
11. Es ist einem Hund leid, daß der andere in die Küche geht.
12. Einem Bettler ist es leid, wenn er den andern betteln sieht.
13. Es geht dich auch an, wenn des Nachbars Haus brennt.
14. Nie muß es dir ein Zweifel sein, ob du dem Angenehmen das
Nützliche vorziehen sollst oder nicht.
II.
15. Sich allein leben, heißt gar nicht leben.
16. Gott erkennen ist der Freude Anfang;
Gott anbeten ist der Freude Fortgang;
Gott lieben ist der Freude völlige Reife.
17. Dem Mächtigen zürnen ist Torheit.
18. Es geziemt dem Manne, auch willig das Beschwerliche zu tun.
19. In Worten nichts, in Werken viel,
Bringt am geschwindesten zum Ziel.
20. Das Herz fröhlich, den Mut recht ehrlich,
Die Rede züchtig, die Taten richtig,
Auf Gott vertrau'» und auf ihn bau'n:
Das sind die Waffen, die Nutzen schaffen.
53. Der Mensch, und der Wald.
Die Luft, welche über den weiten Waldstrecken
steht, wird mehr abgekühlt als die über baumlosen
Gegenden. Durch die Abkühlung verdichten sich die
Wasserdünste über den Wäldern und fallen in häutigen
Regengüssen auf dieselben nieder. Der durch die
Baumwurzeln aufgelockerte Boden nimmt das Regen¬