Full text: [Oberklassen, [Schülerband]] (Oberklassen, [Schülerband])

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Küsten von Chile x) wild wächst, ziemlich schmack¬ 
haft ist und nach mehrjährigem Anbau ganz unserer 
Kulturkartoffel ähnlich wird. Daneben besitzt Amerika 
noch einige heimische Mehlpflanzen (besonders Melden 
und Reis) und eine grosse Auswahl der wohlschmeckend¬ 
sten Baumfrüchte, die sich aber für unser Land nicht 
eignen. Die in Nordamerika einheimischen Baumnüsse 
und Weintrauben stehen weit gegen die maserigen 
zurück. Nur die südamerikanische Tompinambur 
hat auch bei uns etwelche Verbreitung als Futter- 
gewächsxgefunden und der Tabak ist eine wichtige 
Handelspflanze unserer Landwirtschaft geworden. 
Australien endlich besitzt trotz seines ausser¬ 
ordentlichen Pflanzenreichtums keine einzige Mehl- 
und nür einige wenige Nährpflanzen, von denen wir 
aber nur den Neuseeländer Spinat für unseren 
Gartenbau benutzen konnten. (Fr. v. Tschuai.) 
60. Die 
Bei einem Wirte wundermild, 
Da war ich jüngst zu Gaste; 
Ein goldner Apfel war fein Schild 
An einem langen Aste. 
Es war der gute Apfelbaum, 
Bei dem ich eingekehret; 
Mit süßer Kost und frischem 
Schaum 
Hat er mich wohl genähret. 
Kinkehr. 
Es kamen in sein grünes Haus 
Viel leichtbeschwingte Gäste; 
Sie sprangen frei und hielten 
Schmaus 
Und sangen auf das beste. 
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh' 
Auf weichen, grünen Matten; 
Der Wirt, er deckte selbst mich zu 
Mit seinem kühlen Schatten. 
Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit, 
Da schüttelt er die Wipfel. 
Gesegnet sei er allezeit 
Von der Wurzel bis zum Gipfel! (Ludw. uhiand.) 
61. Rer gute Knecht. 
Der Gutsbesitzer Vormann hatte einen braven 
Knecht, und dass dieser brav war, erfuhr er zuerst 
durch eine kleine Tatsache, an die sich später viele 
andere reihten. 
Der Knecht hatte nichts davon gewusst, dass ein 
Auge ihn sah, als er sich brav benahm, und das sind 
1) Spr. tschile.
	        
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