Full text: Lesebuch für die Mittelklassen der Volksschulen

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So läutet Schneeglöckchen durchs weite Land 
Da hören's die Schläfer allerhand 
Und es läutet fort zu Tag und Nacht, 
Bis endlich allesamt sind aufgewacht, 
Und läutet noch immer und schweigt nicht still. 
Bis auch dein Herz erwachen will 
¡8« Schkiirlin.! 
0. Ire«de eines Kindes über die Ankunft des 
Krüßlirtgs. 
Gott Lob und Dank! Der fttenge Winter hat Abschied 
genommen und der liebliche Frühling ist wieder eingekehrt 
Schon hat das Schneeglöckchen das Frühlingsfest eingeläutet 
Milde Lüfte wehen durch die Flur, Viele Boten sagen uns 
laut, daß die Natur wieder erwacht ist; Tulpen und Kaiser¬ 
kronen zeigen ihre kräftigen Keime; deutlich sieht man schon 
die Blütenkätzchen an den Spitzen der Weiden; an Bäumen 
und Sträuchern schwellen die Knospen; bald wird man Blüten 
und Blatter sehen. Lerchen und Finken haben bereits ihren 
Festgesang angestimmt. 
Auch wir wollen, wie die munteren Vögelein, hübsche 
Frühlingslieder singen und dem gütigen Gott herzlich danken, 
daß er die Nattir verjüngt und verschönert hat, 
10. Zer Mai. 
Lange genug hat uns der April geneckt. Bald toehte der 
Wind; bald war es gelinde: bald war der Himmel trüb »nd 
Schnee und Regen lösten einander ab; bald war auch wieder 
schöner Sonnenschein. Nun ist der Mai gekommen und alles 
ist schön, heiter und fröhlich durch ihn. Er wird daher auch 
Wonnemonat genannt; denn Himmel und Erde erfteuen 
uns. Die Sonne lächelt vom lieblichen Blau herab und 
ihre Strahlen fallen uns noch nicht beschwerlich ivie in, heißen 
Sommer. Die Erde zieht ihr irisches, grünes Kleid an und 
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