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Die Söhne des Kaisers, alle diejenigen, die ihm lieb und wert
waren, wurden in den Zauberkreis hineingezogen; selbst die ernsten
Geschäftsmänner konnten sich demselben nicht entziehen, und der
Großrichter Friedrichs, der berühmteste Staatsmann jener Zeit, Peter
von Vinea, war zu gleicher Zeit einer der Dichter jener künstlerischen
Tafelrunde; das älteste Sonett, welches wir in italienischer Sprache
kennen, rührt von ihm her.
Taschenspieler, Springer, Sänger und Narren fanden stets an
dem fröhlichen Hofe des Kaisers eine willkommene Aufnahme. Jeder,
der einen guten Scherz zu machen verstand, wurde freundlich be—
wirtet und gern gesehen.
Jedermann fühlte sich wohl an diesem Hofe, von dem, bei
voller Bewahrung der Form, doch die strenge Etikette vollkommen
verbannt war. Friedrichs feiner Sinn wußte leicht das Übermaß
zu vermeiden, sein Gefühl für Schönheit hielt den Scherz stets in
den richtigen Grenzen.
Friedrich war prachtliebend, aber der rohe Pomp der deutschen
Fürsten stieß ihn zurück; alles an seinem Hofe war eigentümlich,
der blühenden Phantasie des geistreichen Mannes entsprechend.
11. Abrecht der Bür, ein Apostelfürst. (1134 - 1170.)
Nach Stenzel.
Albrecht war ein Enkel des letzten Billung'schen Herzogs
Magnus von Sachsen, von dessen Tochter Eilika und dem reichen
Grafen Otto von Ballenstädt, aus dem alten schwabischen Grafen-
hause, velehes von der Burg Anhalt den Namen führt. Nachdem
Albrecht unter vielfachen Kämpfen, namentlich auch gegen das
ihm nahe verwandte Haus der Welfen, sich endlich im Besitze
der ihm vom Raiser Lothar (1183) verliebenen Markgrafschaft
Nordmark behauptet hatte, richtete er seine Kraft besonders wider
die ihm gegenüber wohnenden Slaven und ward dadurch ein
Apostel-Furst in jenen Gauen.
gchon im Jahre 1148, vahrend andere Fürsten mit Raiser
Konrad IIl. in das heilige Land zogen, drang er mit seinem
Vetter, Heinrich dem Löwen, und dem Rönige von Danemark auf
einem Kreuzzuge in die Lander der Obotriten und Leutizen (in
Mecklenburg) ein. Machte auch Uneinigkeit der Fürsten diesen
Zug erfolglos, so setate sich doch Albrecht unter blutigen Kämpfen
naach und nach auf dem rechten Elbufer fest, breitete sich
weiter aus und eroberte Brandenburg, die stärkste Peste der