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Länder heraufbeschworen. Wie aber kann der Wald einen
solchen Einfluß auf die Bodenfeuchtigkeit und die Wasser—
verhältnisse eines Landes haben? Dies erklärt sich daraus,
daß die aus Moos, Laub und Streudecke bestehende Wald—
bodendecke, ähnlich wie ein Schwamm, die Fähigkeit hat, das
durch Regen oder Schneefall zu Boden gelangende Wasser
aufzusaugen, längere Zeit zu behalten und weiterzuleiten, bis
es dann an tieferer Stelle wieder als Quelle zutage tritt.
Wenn nun durch Waldabschwendung an Stelle des Wald—
bodens kahle, nackte Erd- oder Gesteinsschichten treten, was
wird dann der Fall sein? Das Regen- und Schneewasser
wird, sowie es zu Boden gelangt, nutzlos in die Tiefe ver—
sitzen oder bei geneigtem Terrain) rasch abfließen, wobei auch
noͤch in vielen Fällen Erdreich mitgeschwemmt und damit das
fruchtbare Gefilde der Ebene versandet wird. Außerdem sind
auch in waldarmen Gegenden erwiesenermaßen die atmo—
sphaͤrischen Niederschläge, d. h. Regen- und Schneefall, weit
weniger häufig als in waldreichen. Regen- und Gewitter—
wolken ziehen sehr gerne, ohne ihr segensreiches Naß zu
spenden, über baumlose Gegenden dahin, während sie sich
mit Vorliebe über größeren Waldgebieten entladen. In
zu später Erkenntnis dieser wohltätigen Wirkung des Waldes
auf Wasserreichtum und Fruchtbarkeit einer Gegend hat
man nun freilich in den durch Waldverwüstung verödeten
Ländern in letzter Zeit versucht, den früher begangenen
Fehler wieder gut zu machen und durch ausgedehnte Auf—
forftungen dem Lande seinen Wald und seine Fruchtbarkeit
wiederzugeben. Aber Millionen von Mark werden hierfür
aufgewendet werden müssen, Jahrhunderte werden vergehen,
bis dieses Ziel auch nur einigermaßen erreicht ist.
3. Am meisten bekannt dürfte wohl der Wert des Waldes
als Einnahmequelle für den Besitzer sein. Der Wald erzeugt
Holz, Streu, Beeren, Seegras und noch eine Menge anderer
Nutzungen, die alle recht gut verwertbar sind und ein schönes
Stuck Geld einbringen. Den Haupterlös wird der Eigen—
tümer selbstredend immer aus dem Holze erzielen. Namentlich
ist das stärkere Holz wertvoll; dasselbe wird als Bau- und
Sägholz viel begehrt und teuer bezahlt, während das schwächere
Holz meist nur als Brennholz Verwendung findet und dem—
entsprechend niederer im Preise steht. Ein kluger Waldbesitzer
g.
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