8a. Das Pferd.
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früheren Zeiten war der Wolf abergläubisch gefürchtet. Wie
n Namen des Baren, so scheute man sich auch den seinigen
geradehin auszusprechen; man glaubte, sein Name genüge,
hn hetbeizurufen. Daher das Sprichwort: Wenn man den
WVolf nennt, kommt er gerennt. Germann Masius.)
8a. Das Pferd.
Munter hüpft das Füllen auf grünem Rasen, sträubt
die kurze, krause Mähne, schwingt sich leicht wie ein Hirsch
uber die Hecke, schlägt die kleinen Hufe hoͤch in die Aiste,
und wie ergriffen vom Windstoß stürzt es fort, steht plötzlich,
und plötzlich wieder umkreist es die ruhig weidende Stute,
von ihren Blicken sorgsam bewacht. Schon verraten die
schlanken Glieder künftige Kraft und Behendigkeit, sein
bunkles, großes Auge Mut, sein Spiel Kampflust. Es
wächst zum Helden, zum beharrlichen Gefährten, zum Freunde
des Menschen, treu bis in den Tod, heran.
Edel ist das Pferd; wie aus Erz gegossen, so fest steht
es da und dennoch schlank wie ein Reh und so friedlich.
Sicher ist sein Gang; stolz trägt es sein Haupt mit schön
gewolbter Stirn und Nase; das runde, rege Auge mit dem
schwarzen Glanz erspäht den Feind; mit grünem Schein
leuchtet es den dunkeln Pfad. Es spielt mit dem spitzen
Ohr, erfaßt den verlorenen Laut, stutzt und warnt seinen
Reiter. Zur Seite des schlanken, gelben Nackens fällt die
seidenschimmernde Mähne. Seine Brust, voll und weich
hie die des Schwans, stellt sich keck der Gefahr entgegen,
und der glatte Leib ruht sicher auf festen Lenden, auf
lervigen Fuͤßen. Die eisenfesten Hufe stampfen ungeduldig
den Boden, der volle, glänzend schwarze Schweif fließt
ruhig über das gewölbte Kreuz zur Ferse nieder.
NAuf des Reiters Wink springt es auf wie ein Luchs,
rennt davon, den Hals gestreckt wie ein Wler im Flug;
ie ein Mlet leicht verührt es kaum die Erde, und es fliegt
sein Schweif ihm nach. Die Bäume fliehen wie Schatten
horüber; der Boden weicht, als stürze er hinter ihm in den
Abgrund. Unter dem Huf zerbersten die Kiesel; Funken
spruͤhen umher. So stürzt es mit dem Araber dem Löwen
entgegen. Dieser wirft die Mähne empor und weist grinsend
nd brullend die Zähne; er schlägt mit dem Schweife seine
Lenden. Jeht steht er jeht duckt er sich nieder zum Sprunge;
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