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auch unter den Deutschen von grofsem Segen sein würden.
Er erbaute in Hessen zwei Klöster, unter denen das an der
Fulda die Entstehung der Stadt Fulda veranlasste. Fromme
Klosterbrüder aus England unterrichteten dort deutsche
Knaben und Jünglinge.
c. Sein Ende. Der Papst belohnte den Eifer des
Bonifacius dadurch, dafs er ihn zum Erzbischof von Mainz
machte und über alle deutschen Bistümer setzte. Etwa zehn
Jahre hatte Bonifacius diese hohe Stellung bekleidet und
war nun 75 Jahre alt geworden. Da entschlofs er sich
noch, als Missionar zu den Friesen zu gehen. Im Jahre
755 fuhr er mit mehreren Begleitern den Rhein hinab in das
heidnische Friesland. Dort wurde er mit 53 der Seinen
von den Heiden erschlagen. Seine Leiche, welche später
den Christen in die Hände kam, wurde nach Fulda gebracht
und dort bestattet. Man hat diesem hervorragenden Glau¬
bensboten den Ehrennamen „Apostel der Deutschen" gegeben.
Nach Bonifacius Tode aber nahm die Ausbreitung des
Christentums unter den deutschen Volksstämmen ihren Fort¬
gang. Seine Schüler und Nachfolger im Missionsdienst be¬
kehrten bald auch die Friesen, und 50 Jahre später waren
alle deutschen Völker zwischen Rhein und Elbe schon Chris¬
ten, ausgenommen die Sachsen.
(GL u. S. II. Nr. 17: Bonifacius.)
4. Karl der Große (768-814).
1. Das dPcanfoeiireiifi.
a. Der erste Frankenkönig. Unter allen deutschen Stämmen
waren die Franken am mächtigsten geworden. Ihr König Chlodwig
gründete durch viele Eroberungen ein großes Reich. Einen großen
Teil des Landes, welches die Römer Gallien nannten, brachte er
unter seine Herrschaft. Seitdem hat dieses Land den Namen „Frank-
reich" erhalten. Unter Chlodwig war das Frankenreich groß und
mächtig geworden, seine Nachkommen aber waren schwache Fürsten, die
ihre obersten Diener (Hausmeier) für sich regieren ließen.
b. Karls Vorfahren. Einer der berühmtesten dieser Haus-
meier war Karl Martell (der Hammer), der Großvater Karls des
Großen. Er war ein mächtiger und angesehener Heerführer. Im
Jahre 732 schlug er bei Tours die Araber und befreite dadurch die
christlichen Völker des Abendlandes von der Gefahr, muhamedanifch
werden zu müssen. Karl Martells Sohn war Pipin der Kurze.