Full text: [Schuljahr 7, [Schülerband]] (Schuljahr 7, [Schülerband])

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zösischen Schützen gelegen bei einer MWindmühle. Das Achkerfeld 
vor uns ist wohbl flach und eben gewesen, aber von den feindlichen 
Schũutzen war nicht die Spur zu erkennen, die lagen sicher hinter 
Schutzengräben. Spart die Patronenl hat der Leutnant ermahnt. 
Nicht lang aber hat's gedauert, da haben die sakrischen Schützen 
drüben angefangen ihr Feuer lebhaft gerade auf unsere Stellung 
zu richten. Wir waren doch gut gedeckb? Woher wubten sie so 
genau unsern Unterschlupf' — Als ieh mir die Sache genauer 
betrachte, da finde ich's auch schon. Herr Leutnant, da von der 
Muũhle aus können's uns sehen, melde ich und — na, wofür wäre 
iech aus Oberbayern und mit dem Stutzen aufgewachsen? — 
Schon die zweite Kugel hat dem Ausguek da oben ein Ende ge— 
macht. Aber nun hat's ein Feuer auf uns gegeben! — Sakrisch! 
Unser Leutnant ist hinter einem Aufwurf gelegen, etwas rück- 
wärts vom Graben. Er hat sein Doppelglas gehabt und eben hat 
er gesagh: Mir scheint, die Franzosen bereiten da etwas vor bei 
Loignyl In demselben Augenblick hat man auch schon deutlieh 
den Kugelschlag gehört und bereits hat Leutnant Ziegler nach 
seinem rechten Fub gefabt. Da haben's mich halt doch blessierb! 
hat er ausgerufen, aber macht euch nichts draus, 's wird schon 
nit arg geworden sein — hab geglaubt, ich liege in guter Deckung! 
— Weib Gott, wo's herkommen isb! 
Ieh hab aber beobachtet, woher's kommen ist. Schon ein 
paarmal hab ieh ein weibes Wölkchen aufsteigen sehen, links 
geitwarts, vorwärts der Mühle, gerade am Wege mit den Bäumen. 
Da hat sich eine Patrouille vorgebirscht, überlege ioh mir, um zu 
flankieren — standen wir doch weit vor der Schützenlinie. Dann 
ist mir ganz plötzlich so ein Gedanke dureh den Kopf gelahren: 
Wartet, ich werd euch meinen Leutnant anstreichen! Wir Ober- 
bayern sind gar brave Leut, aber wenn uns die Rauflust über- 
kommt, da — —. Der Graben, in dem wir gelegen sind, ist sohräg 
nach dem Weg zu gelaufen. Versueh's Anselm, sagte ieh zu mir 
und sehon kroeh ich vorsichtig hinter dem Aufwurf entlang. Der 
ist mit allerlei dürrem Gras und niederem Weidengestrüpp be— 
wachsen gewesen und das hat mir genutzt. Freilich, eine ganze 
Weile hab ieh auch auf allen Vieren schleichen müssen wie der 
Dachs und stellenweis ist's Wasser schuhhoch auf der Sohlen 
gestanden und ist wettermäbig kalt gewesen am 2. Dezember! 
Das hab ieh aber erst gefühlt zwei Stunden später, als die Schlacht 
beendet war. Schon einigemal hat mein Schlupfweg Biegungen
	        
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