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III. Aus der heimat.
a) von der Stadt Posen.
1. Ein Wohltäter der Stadt Posen.
1. Wenn man auf der Ostseite des Wilhelmsplatzes neben dem
Kaĩser Friedrich-Denkmal steht und den Blick nach Norden wendet,
hat man vor sich ein stattliches Gebäude: die Raczynskisehe
Bibliothek. Durch eine Reihe schöner Säulen, die dem oberen
Stocekwerk vorgebaut sind. unterscheidet sie siehn von allen
brigen Bauwerken. Erbauer dieses ansehnlichen Gebuudes und
Begründer der Bibliothek, der ersten größeren öffentlichen Bücher-
sammlung der Stadt Posen, ist Graf EDduard Racaynsli auf
Rogalin. zwei Meilen sudlich von Posen. Er war am 2. April
1786 in Posen geboren, und er hat seiner Geburtsstadt so violerlei
Gutes erwiesen, daß er mit Recht ein Wohltäter Posens
genannt werden kann.
Im Jahre 1829 schenkte er der Stadt das genannte Gebaude
mit der Bibliothek, die damals 1215 000 Bande zahlte; ũüberdies
stattets er sio mit so retehlichen Mitteln aus. dab sie alljührlieh
neue Werke ankaufen konnte und heut wohl die dreifache Zahl
von Bänden besitzt. Jedermann kann diese Büehersehätze unent·
goltlich benutzen.
2. Hätte Graf Raczynski nur diese Biblothek gestiftet, so
hätte er sieh bei der Mit- und Nachwelt reiche Anerkennung
und aufrichtigen Dank gesichert. Er hat der Stadt und dem
Gemeinwohl aber noeh viele andere Zuwendungen und Ge—
schenkeé gemacht, von denen hier nur die wiehtigsten auf⸗